Wer möchte noch einen Kaffee?

coffee_title_onlDie Umsetzung der TPD2 ist vollzogen, TabakerzeugnisG und TabakerzeugnisV sind erlassen… und die Herrschaften haben schon die Verschärfungen in der Schublade oder an den Bundesrat weitergereicht. Noch geht es einzig um Aromen und Aromenbestandteile, doch man kann nie wissen, ob und wann es vielleicht doch noch dem Nikotin irgendwie an den Kragen geht. Schon heute sieht es so aus, dass Basen legal nur noch in Gebinden zu 10 ml mit maximal 20 mg/ml Nikotin verkauft werden dürfen (auch wenn es noch Bunkerbase mit höherer Konzentration und in größeren Behältern gibt… das ist jetzt aber schon recht gewagt von den Shops… man hofft darauf, dass es keinen Kläger gibt). Für Selbstmischer ergeben sich da zwangsläufig Probleme. Die Preise für nikotinhaltige Base werden nicht sinken… allein schon durch die Kosten, welche sich aus den kleinen Behältern ergeben.

Es gibt also in absehbarer Zukunft zwei große Probleme:

– Beschaffung und Preis
– Geringe Konzentration

Bereits im Juni 2013 war ich ja auf die Möglichkeit gestoßen, Koffein zur Erzeugung des Throat Hits einzusetzen und habe da mein Experiment durchgezogen [1]. Und Koffein kann in Zukunft durchaus wieder in den Fokus des Interesses gelangen, denn es hat das Potential, die zu erwartenden Beschränkungen zumindest teilweise zu kompensieren. In den vergangenen Wochen und Monaten ist mir aufgefallen, dass mich wieder deutlich mehr Anfragen zu dem Thema erreichen… anscheinend schauen sich doch etliche Dampfer nach Lösungsmöglichkeiten um. Aus diesem Grund hier noch einmal eine Zusammenfassung meiner gesammelten Erkenntnisse… uuund ein paar neuere oder genauere Informationen… also kein aufgewärmter Kaffee (bah, das schmeckt auch widerlich), sondern eine doch frisch gebrühte Tasse Espresso.
Für alle, die sich noch nicht damit beschäftigt haben oder zum ersten Mal von der Koffein-Story hören, ein paar kurze Erläuterungen:

Das Dampfen nikotinhaltigen Liquids hat zwei spürbare Wirkungen. Man nimmt Nikotin auf, welches sich in üblicher Art und Weise auf das Nervensystem auswirkt. Diese Wirkung ist der „Flash“. Wer eine Weile dampft, wird festgestellt haben, dass man diese Wirkung mit der Zeit aber erst nach exzessivem Konsum wirklich deutlich bemerkt – kurz vor der Überdosierung. Die Wirkung des Nikotins ist da eher unterschwellig und bei weitem nicht so spürbar. Das eigentliche Suchtpotential ist (wie man selbst bemerken kann und wie es auch von etlichen Wissenschaftlern bestätigt wird) gar nicht so groß.
Die zweite Wirkung ist der sogenannte Throat Hit (der fälschlicherweise sehr häufig auch als Flash bezeichnet wird). Das ist das drückende Gefühl auf die Bronchien, das man verspürt, wenn man den Dampf inhaliert. Und dieser Effekt ist für die meisten Dampfer (auch wenn viele das vielleicht noch gar nicht realisiert haben) essentiell. Wer als Nikotin-Dampfer zwischendurch einmal 0er Liquid ausprobiert hat, dem wird das sofort aufgefallen sein… ist ein wenig wie „Atmen“… weniger wie Dampfen (dieses Verengungs-Gefühl haben wir ehemaligen Raucher uns mal schön antrainiert und uns darauf konditioniert).

Ich möchte an dieser Stelle nicht unterschlagen, dass das Nikotin im Liquid noch einen dritten spürbaren Effekt zeigt. Nikotin ist „Geschmacksträger“, es ist also dafür verantwortlich, dass wir die Aromen im Liquid deutlich wahrnehmen. Ein Liquid ohne Nikotin benötigt eine deutlich höhere Dosierung Aroma, um geschmacklich vergleichbar mit einem Nikotin-Liquid zu sein.

Und nun komme ich einmal zum Koffein.

ol_coffeeEinen „Flash“ wird man mit Koffein nicht erreichen. Das liegt daran, dass das Koffein vollkommen anders im Körper wirkt, als das Nikotin. Wer also reines Koffein-Liquid dampft, der muss auf diesen Effekt verzichten. Allerdings ist die Wirkung des Nikotins in dieser Hinsicht offenbar wirklich nicht so bedeutend. Das kann man allein schon daran ablesen, dass sehr viele Dampfer relativ flott ihre Nikotinkonzentration absenken und dass viele ehemalige Raucher erstaunt feststellen, dass sie früher kaum einmal eine halbe Stunde auf eine Zigarette verzichten konnten, jedoch merken, dass es ihnen nicht wirklich etwas ausmacht, wenn sie ein paar Stunden (bewusst oder unbewusst) nicht dampfen. Das Suchtpotential beim Rauchen kommt von diversen anderen Stoffen, die dem Tabak beigemengt sind oder die beim Verbrennen von Tabak entstehen.

Nun taucht immer wieder einmal die Frage auf, ob denn das Koffein beim Dampfen halt auch wie Koffein wirkt. Darf man vor dem Zubettgehen noch dampfen oder liegt man dann die ganze Nacht wach? Bekommt man Herzrasen? Na und noch etliche andere ähnliche Fragen.
Die Antwort ist knapp mit „Nein“ zu geben… bedarf aber einiger Erläuterungen.
Die Menge an Koffein, die man beim Dampfen aufnimmt ist zu gering, als dass sich das bemerkbar machen würde (jemand, der sonst niemals koffeinhaltige Getränke konsumiert, mag vielleicht in der ersten Zeit doch etwas bemerken, wer aber ab und an Kaffee, Cola oder einen roten Bullen trinkt, der spürt von dem bisschen Koffein definitiv nichts). Als Beispiel einmal jemand, der 9er Nikotin-Liquid dampft. Der würde empfehlungsgemäß ein Koffein-Liquid mit 18 mg/ml verwenden. Das bedeutet, er nimmt mit 1 ml Liquid 18 mg Koffein auf. Das aber nicht auf einen Schlag… das dauert selbst bei modernen Verdampfern schon ein wenig, bis das weg ist. Zum Vergleich: Eine Tasse Kaffee (zwischen 100 und 125 ml) enthält ungefähr 30 bis 150 mg Koffein. Die trinkt man in wenigen Minuten weg, wobei der mit 30 mg Koffein echt eine dünne Plörre ist, die nicht wirklich schmeckt… „Bodenseekaffee“… Kaffee, bei dem man den Boden der Tasse sehen kann. Zwischen 80 und 100 mg Koffein nimmt man also mit einer „normalen“ Tasse Kaffee schon auf. Wie gesagt… in wenigen Minuten… deutlich schneller, als man 1 ml wegdampft.

KoffeinWie ich bereits erwähnt habe, ist ein wesentliches Bedürfnis eines Dampfers das Gefühl eines mehr oder weniger (je nach Vorliebe) Throat Hits (TH). Und genau da liegt das Potential von Koffein, weil es nämlich ebenfalls in der Lage ist, diesen Effekt zu erzeugen. Leider gibt es auch da Unterschiede zum Nikotin, aber daran kann man sich gewöhnen. Viele beschreiben den TH von Koffein als „sanfter“ oder „seidiger“. Man hat das Gefühl, er tritt auch eher erst ein wenig verzögert auf, so dass viele angeben, er entstünde erst beim Exhalieren. Probiert man also erstmals ein reines Koffein-Liquid aus, so kann es durchaus sein, dass man enttäuscht ist. Und ich will auch nicht unterschlagen, dass es einige gibt, die bei Koffein gar keinen TH verspüren. Allerdings sind das nur „einige“. Aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Thema habe ich unzählige Zuschriften bekommen, in denen mir bestätigt wird, dass man mit Koffein einen TH erreichen kann, einige, bei denen das aufgrund von Anwendungsfehlern (darauf komme ich gleich) nicht funktioniert hat… und einige wenige, bei denen Koffein wohl wirklich nicht „funktioniert“. Trotzdem liegt es mir am Herzen, solche Meldungen immer entsprechend zu kommentieren, wenn sie auftauchen, denn leider entsteht da der „Telekom-Effekt“.
Was’ das’n jetzt schon wieder? Nun, es gibt etliche Plattformen, in denen sich über den Ärger mit der Telekom im Zusammenhang mit dem eigenen Telefon- und Internetanschluss ausgelassen wird. Da schrieben wenige hundert enttäuschte und verärgerte Kunden, wie beschissen diese Firma denn sei und wie mies der Service. Es gibt aber in Deutschland z. B. ungefähr 11 Millionen DSL-Kunden der Telekom. Selbst wenn 10.000 enttäuschte Kunden also ihre Negativerlebnisse schildern, dann ist das ein vergleichbar kleiner Anteil. Ich bin kein Fan dieses Unternehmens und habe auch keine Aktien. Aber wer aus den Negativberichten schließt, die Telekom sei beschissen und jeder(!) habe nur Ärger mit denen, der irrt. Es ist eben nicht so! Leider ist es aber so, dass jemand, bei dem der Telefonanschluss ohne Ärger und Probleme und mit gutem Service geklappt hat, das eben nicht in solchen Foren schreibt. Es schreiben – das liegt in der Natur der Sache – fast immer nur die Enttäuschten und Verärgerten. Und die (das möchte ich ihnen aber nicht vorwerfen, das ist eine menschliche Reaktion) stellen es dann oft noch so dar, als wären ihre miesen Erlebnisse die Regel.

Und bei Koffein ist das leider auch so (und auch da möchte ich den verallgemeinernden Stil der Enttäuschten nicht anprangern… ist halt menschlich). Die wenigsten, die mit Koffein klar kommen, schreiben das. Aber diejenigen, bei denen es nicht klappt (wie gesagt, man kann auch Fehler machen… jaaaa… ich erklär’s ja gleich), schreiben das halt… und wenn jemand der an Koffein interessiert ist und es noch nicht ausprobiert hat und deswegen mal auf einer Plattform nachfragt, dem müssen sie – einem inneren (menschlichen) Drang folgend – sagen, dass Koffein scheiße ist und gar nicht funktioniert.

Nun aber mal zu dem „Anwendungsfehler“, der ab und zu dazu führt, dass derjenige, der es mit Koffein probiert, enttäuscht aufgibt:

Koffein wirkt, wie gesagt, ein wenig anders auf die Bronchien. Etliche merken sofort den gewünschten TH, etliche aber empfinden ihn nur ganz schwach oder unter Umständen gar nicht. Wer nun nach dem ersten enttäuschenden Tank das Liquid in die Ecke stellt und meint, es funktioniere nicht, macht unter Umständen einen Fehler. Koffein verlangt von manchen Dampfern ein wenig „Einfühlungsvermögen“ und Geduld.

Wenn es also nicht auf Anhieb befriedigend klappt, dann sollte man trotzdem nicht sofort aufgeben. Aufgrund eigener Erfahrungen und der Berichte vieler Koffein-Dampfer, mit denen ich in Kontakt stehe oder stand, hat sich herauskristallisiert, dass es beim TH durch Koffein einen Gewöhnungseffekt gibt. Also nicht gleich wegkippen, sondern sich zwingen, die Sache ein wenig länger auszuprobieren. Man sollte das wirklich ein paar Tage(!) länger probieren. Bei den Meisten stellt sich dann doch früher oder später die gewünschte Befriedigung ein. Dabei sollte man dann aber auch wirklich überwiegend Koffein-Liquid konsumieren. So nach fünf bis sieben Tagen weiß man dann, ob man nicht doch damit klar kommt. Ich habe viele enttäuschte Dampfer kennengelernt, die das ausprobiert haben und mir dann berichteten, dass es ja doch funktioniert.

Und noch ein toller Nebeneffekt von Koffein: Auch Koffein ist ein Geschmacksträger! Da verhält es sich wirklich beinahe wie Nikotin… man braucht deutlich weniger Aroma, als bei einer reinen 0er.

Nun aber zu den Nachteilen, die ich auch nicht verschweigen will.

Koffein-Basis herzustellen ist nicht völlig trivial. Es erfordert schon eine gewisse Sorgfalt und besondere Methoden, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Allerdings ist es auch keine schwarze Magie und auch der Zeitaufwand hält sich in Grenzen. Es gibt halt einiges zu beachten. Tut man das nicht, ist man schnell enttäuscht.

Dann wurde mir in der Anfangszeit berichtet, man würde einen bitteren Beigeschmack wahrnehmen können. Tatsächlich ist Koffein bitter. Mir ist das aber nicht aufgefallen. Nun habe ich vor kurzen mal wieder einen Versuch gestartet und da fiel es mir auch auf. Das lag aber daran, dass ich inzwischen deutlich leistungsstärker dampfe und es immer mal ein paar kleine Liquidspritzer in meinen Mund schaffen. Und genau die bemerkt man dann an dem leicht bitteren Geschmack. Allerdings ist das für mich nicht dramatisch. Nach zwei Tagen habe ich es schon gar nicht mehr gemerkt. Ich bin mir sicher, dass man zusätzlich dazu auch einen säuerlichen Geschmack feststellen kann, wenn man mit Coffeincitrat arbeitet.

Grundsätzlich ist es so, dass die Löslichkeit von Koffein beschränkt ist. Ohne Tricks lassen sich ca. 23 – 25 mg/ml in einer Traditionale unterbringen, ohne dass die Lösung trübe wird oder Schlieren bildet. Das hört sich viel an, ist aber angesichts der Tatsache, dass man für einen identischen TH ungefähr die doppelte Menge als beim Nikotin benötigt, schon eine Beschränkung. Wer also 12er Nikotin-Liquid dampft, der kommt noch mit einem 24er loeslichkeitKoffeinliquid hin und braucht nicht zu „zaubern“. Koffein löst sich allerdings nur in Propylenglykol (PG) und Wasser. In Glycerin (VG) löst es sich hingegen so gut wie gar nicht. Das wiederum ist eine Beschränkung für VG-Dampfer. Wer komplett auf PG verzichten möchte oder muss (er also zu den knapp unter 5 % Menschen weltweit gehört, der tatsächlich unter einer PG-Unverträglichkeit oder -Allergie leidet), der kommt nicht umhin, einen deutlichen Wasseranteil im Liquid zu haben. Weil man aber sicher keine 50-50-VG-Plörre haben möchte, ist man da halt eingeschränkt, was die Menge des Koffeins anbelangt.

cc-struktWer nun höhere Konzentrationen benötigt, der kann sich mit der Coffeincitrat-Methode behelfen. Damit ist es mir gelungen, eine 48er Lösung herzustellen, die stabil ist. Wer die aber dampfen möchte, weiß ich nicht. 😉 Die Zitronensäure aus dem Coffeincitrat bewirkt nämlich selbst auch einen TH-Effekt, was das ganze potenziert… schließlich hat man da ja 48 mg Koffein und 48 mg Zitronensäure im Liquid… das knallt sicher immens… ich hab’s halt nicht ausprobiert… und habe es auch nicht vor.

Jetzt gehe ich aber endlich auf die Herstellung ein. Allerdings werde ich das nicht so ausführlich tun, sondern nur die wichtigsten Aspekte beleuchten, Tipps zum Verfahren zusammenfassen und dabei auch ein paar neuere Erkenntnisse einfließen lassen. Wer sich ausführlich mit der Materie befassen will, kommt nicht umhin, sich vielleicht einmal im Koffein-Bereich [1] der Dampfdruck-Presse umzuschauen (nebenbei erstelle ich noch ein neues Kapitel und arbeite daran, eine downloadbare Gesamtausgabe mit den Artikeln zu erstellen). Alles hier niederzuschreiben würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.

1. Koffein ist ein weißes kristallines Pulver. Um einer Klümpchenbildung und damit auch dem Entstehen von Kristallisationskeimen vorzubeugen, sollte das Pulver vor Verarbeitung möglichst fein sein. Man kann es in einem Mörser verreiben oder man nutzt ein Puderzucker-Sieb aus Omas Backstube. So ein Ding, bei dem man den Griff drücken kann und das Pulver fein gesiebt unten heraus kommt. Sieben ist insgesamt eine gute Sache, denn damit vermeidet man selbst feinste Klümpchen, die man sonst beim Lösen erst irgendwie noch in der Lösung zerdrücken müsste.

2. Es empfiehlt sich dringend, die Koffein-Base aus den Einzelkomponenten selbst herzustellen. Der Vorteil dabei ist das leichtere Lösen des Koffeins. Bei der Herstellung der Base löst man das Koffein dann bevorzugt im Wasser-Anteil. Man misst die entsprechende Menge Wasser ab und erhitzt dieses bis zum Siedepunkt (am besten in einem verschließbaren Gefäß). Dann gibt man das fein gesiebte Koffeinpulver hinzu, verschließt das Gefäß und schüttelt kräftig. In der Regel geht das Koffein dabei vollständig in Lösung. Sollten nun doch noch einige wenige Klümpchen zu sehen sein, so kann man diese mit einem geeigneten Rührgerät zerdrücken und durch Umrühren in Lösung bringen. Als gut geeignetes Instrument hat sich dabei ein batteriebetriebene Milchaufschäumer herausgestellt.

Ab einer bestimmten Koffeinkonzentration in der angestrebten Base stellt man in dem Wasseranteil allerdings eine übersättigte Lösung her. Man löst also mehr Koffein im Wasser, als man in der Menge Wasser bei Raumtemperatur eigentlich auflösen könnte. Kühlt die Lösung dann stark ab und es sind Kristallisationskeime (Klümpchen oder ein Rührstab) vorhanden, kann das überschüssige Koffein wieder auskristallisieren. Man sollte sich also nach dem Lösen des Pulvers nicht zu viel Zeit lassen.
Damit der Effekt des Rekristallisierens nun nicht dadurch auftritt, dass man die noch verhältnismäßig heiße (vielleicht so 80° C) Lösung in recht kaltes PG/VG kippt, muss man auch den Rest der Basen-Bestandteile erhitzen (bitte zu dem Zeitpunkt echt noch ohne Aromen… die wenigsten vertragen hohe Temperaturen). Es genügt allerdings, wenn man das PG oder die PG/VG-Mischung auf ca. 60° C erhitzt und dann die Koffeinlösung langsam unter Rühren hineingießt.

Mit dieser Methode funktioniert die Herstellung wirklich problemlos… und das halt locker bis 23 – 25 mg/ml. Benötigt man höhere Konzentrationen, dann stellt man die Coffeincitrat-Lösung im Wasser her… zwingend ist hierbei ein Wasseranteil zur Herstellung erforderlich! Man löst dann Koffeinpulver und Zitronensäure im Verhältnis 1:1 im heißen Wasser. Für eine 30er Base also 30 mg Koffein und 30 mg Zitronensäure pro ml (die Zitronensäure braucht man allerdings nicht zu mörsern oder zu sieben, es sei denn man hat Klumpen wie Wassermelonen, weil man die Säure in der Waschküche gelagert hat).
Das restliche Prozedere ist dann wieder gleich. Bei Coffeincitrat (CC) sollte man sich aber eher langsam an die notwendige Konzentration herantasten (also lieber erst weniger nehmen), weil die Zitronensäure – wie bereits erwähnt – auch einen TH hervorruft.

3. Ist man darauf angewiesen, eine bereits fertige Base mit Koffein „nachzuwürzen“, wird es deutlich kniffliger. Ein gewisser Anteil an PG und/oder Wasser (Wasser ist immer perfekt) ist zwingend erforderlich. Außerdem muss dann wirklich ausgiebig gemörsert und/oder gesiebt werden, denn man sollte die Lösung nicht zu stark erhitzen und es ist deutlich mühsamer und langwieriger, das Koffeinpulver komplett und klumpenfrei aufzulösen. Die fertige Base erhitzt man auf ca. 60 – 70° C und gibt das Pulver ganz langsam und unter ständigem Rühren (Milchaufschäumer… ich sag’s doch… Miiilchaufschäumer) zu. Vermutlich wird sich dann doch der eine oder andere Klumpen zeigen (die sind manchmal recht klein und schlecht zu sehen, sollten aber unbedingt beseitigt werden), den man auch zerdrücken und einrühren muss. Um ganz sicher zu gehen und eine eventuell kurzfristig auftretende Trübung zu beseitigen, ist es eine probate Methode, die Base zum Schluss gut 20 Minuten im Ultraschall-Reiniger zu behandeln. Dazu füllt man recht heißes Wasser in das Gerät und stellt den Behälter mit der Base hinein. Dann lässt man das ganze so 7 – 8 Minuten „massieren“, unterbricht, schüttelt das Gefäß und wiederholt die Prozedur noch zweimal. Dann sollte es geschafft sein.
Allerdings ist dieses Verfahren doch deutlich aufwändiger.

4. Koffein ist auch sehr gut zur Nikotin-Substitution geeignet. Wer also für seinen TH ein 6er Liquid benötigt, der kann z. B. mit 3 mg Nikotin und 6 mg Koffein einen vergleichbaren TH erreichen. Das genaue Verhältnis muss man schon selbst herausfinden, aber als Faustformel hat sich 1/2x Nikotin + 1x Koffein als sinnvoll herausgestellt.

5. Jetzt haben wir Sommer, aber der Winter kommt bestimmt (obwohl ich dagegen bin und eine diesbezügliche Petition plane). Bei niedrigen Temperaturen kann sich das Koffein-Liquid trüben. Die Trübung verschwindet allerdings von selbst, sobald das Liquid wieder wärmer wird. Also nicht wundern oder verzweifeln… das ist normal. Ab welcher Temperatur das auftritt, hängt von der Koffeinkonzentration ab. Aber unter 10° C Liquidtemperatur muss man schon damit rechnen. Man kann das kalte Liquid aber trotzdem bedenkenlos verwenden… es wird im Verdampfertank, der sich im Betrieb recht schnell erwärmt, wieder warm genug und klar.

Was bringt das denn nun alles? Nun, mit Koffein gibt es eine Methode das Dampfen inklusive TH weiter zu betreiben, selbst wenn einem das Nikotin ausgeht, es aufgrund der politischen Entwicklung zu teuer wird (Koffein ist spottbillig) oder man einfach nicht 20 leere Base-Flaschen in den Hausmüll werfen mag. Auch zum „Strecken“ des Vorrats an Nikotinbase kann es dienen. Wenn man Nikotinbase für zwei Jahre gebunkert hat und Koffein einsetzt, kann man damit dann locker vier Jahre auskommen… das ist doch schon mal was.

Von fertigen Koffein-Basen rate ich persönlich ab. Oft wird von den Herstellern angegeben, mehr als 15 mg/ml seien nicht möglich… und auch diese Basen neigen zur Trübung, Verdickung oder Schlierenbildung. Das liegt mit Sicherheit am mangelhaften Herstellungsverfahren, wobei ich den Herstellern zugute halten möchte, dass die sorgfältige und korrekte Herstellung wirtschaftlich mit Sicherheit zu aufwändig ist. Aber die eigene Herstellung ist wirklich unproblematisch.
Nachdem nun die TPD2 umgesetzt ist, braucht Ihr übrigens nicht zu schauen, ob Ihr ein fertiges Liquid mit Nikotin und Koffein kaufen könnt. DAS ist nicht mehr erlaubt. Reine Koffein-Base fällt allerdings zunächst einmal nicht unter die Regelung. Allerdings weiß man nie, was sich unsere Gesetzgeber bei der nationalen Umsetzung alles einfallen lassen.

Und zum Schluss (ja, ich lass Euch ja gleich in Ruhe) noch einmal der Appell: Gebt dem Koffein eine Chance und ein, zwei Wochen Zeit, wenn Ihr es ausprobieren wollt. Wenn es nach einer Woche oder vielleicht zehn Tagen noch immer nicht knallt… dann war der Versuch nicht von Erfolg gekrönt. Aber von jetzt auf gleich funktioniert es unter Umständen halt nicht und Ihr würdet Euch der Chance berauben, eine Alternative zum Nikotin zu nutzen.

Prost Kaffee!


[1]: https://dampfdruck-presse.de/koffein/

 

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