Österreich: Rauchverbot aufheben- Dampfer können nicht aufatmen

Derzeit haben Dampfer und Raucher vor allem eines gemeinsam.

Wenn wir aus der U-Bahn steigen, nehmen wir den schnellsten Weg aus der Station an die frische Luft, denn genauso wie das Rauchen ist auch das Dampfen im U-Bahnbereich verboten.

Nun während ich die Bedenken der Wiener Linien nachvollziehen kann und es mir daher nichts ausmacht, dass ich auch in offenen Stationen nicht dampfen darf, gibt es Orte, an denen ich das nicht verstehe.

Zur Wiener Kaffeehauskultur gehörte seit langem die Zigarette. Doch sie wurde von uns mehr und mehr aus dem Stadtbild verbannt. Das ist nicht weiter schlimm, denn genauso wie ich heute keinen DVD Brenner mehr brauche, weil ich stattdessen USB Sticks verwende, brauche ich auch keine Zigarette mehr zum Kaffee, ich dampfe. Nun drohte den Rauchern und Dampfern mit 1.Mai die komplette Verbannung aus dem Kaffeehaus. Und während wir das von Mai bis September vermutlich noch gelassen gesehen und im Schanigarten genüsslich gedampft hätten, hätte uns und der nächste Winter den gemütlichen Plausch im Kaffeehaus sicher vermiest.

Nun scheint ein Silberstreif am Horizont zu sein, denn die neue Regierung verspricht uns eine Gnadenfrist. Das neue Tabak- und Nichtraucherschutzgesetz bzw. Paragraph 13 daraus wird vermutlich gestrichen und neu formuliert.

Aber Dampfer können deshalb noch lange nicht aufatmen, denn bei aller Diskussion rund um das Rauchverbot werden die Dampfer wieder vergessen. Selbst wenn die aktuelle Raucher/Nichtrauchertrennung beibehalten wird, sitzen die Dampfer weiterhin im Raucherbereich, da sie bereits im Mai 2016 gesetzlich gleichgestellt wurden.

Obwohl also der Dampfer sich und seiner Umwelt nicht mehr durch aktiven und passiven Tabakrauch schadet, muss er sich zu den Rauchern gesellen, wenn er sein Dampfgerät nutzen will.

Dabei gäbe es eine einfache Lösung die sowohl die Nichtraucherlobby zufriedenstellt, als auch eine Alternative für Raucher bietet.

Josef und Bettina Gross, ehemals Besitzer des Café Einstein und heutige Betreiber der E-Zigarettenshops Dampfbar und Dampfvilla sagen dazu folgendes:

Die Emotionen laufen rund um das Thema Rauchverbot mit unzähligen Debatten und einem Volksbegehren gerade heiß. Dabei gibt es eine einfache, gesundheitspolitisch moderne Lösung für das Problem: Dampfen ersetzt das Rauchen.

Alle bisher veröffentlichten Studien belegen, dass bei der Verwendung von E-Zigaretten kein gesundheitsschädigender Passivdampf entsteht. Niemand wird durch den Gestank von Tabakzigaretten belästigt oder geschädigt.

Dampfen bietet die enorme Chance, dass in einigen Jahren kaum mehr geraucht wird. Die entsprechende gesetzliche Lösung für den Gastronomiebereich wäre der perfekte Kompromiss und ein großer Fortschritt in diese Richtung.

Ich bin der Meinung mit diesem Vorschlag wäre allen geholfen.

Die bisherigen Studien belegen, dass dampfen nicht nur für andere nichtrauchende/dampfende Gäste harmlos ist, sondern auch für den Nutzer selbst. Der Markt bietet jede Menge einfache Dampfgeräte für Raucher, die nur eine Alternative für rauchfreie Bereiche suchen. Und würde die Lösung „Rauchen verboten, Dampfen erlaubt“ Schule machen, würden viele Raucher zum Umstieg animiert.

In England wird Rauchern bereits empfohlen auf das Dampfen umzusteigen und der Erfolg gibt ihnen Recht. Bettina und Josef Gross haben in den letzten 4 Jahren mit ihren Konzept Dampfbar und Dampfvilla bereits mehrere tausend Raucher erfolgreich von den herkömmlichen Zigaretten weggebracht und das trotz negativer Medienberichte und ohne Hilfe aus dem Gesundheitssektor.

Wenn die Regierung nun mit einem entsprechenden Gesetz das Dampfen bevorzugt, würde sich das Problem mit dem Rauchen und seinen Folgen langfristig von selbst erledigen.

Wir könnten unsere gesellige Kaffeehauskultur, die ja in erster Linie eine Genusskultur ist, aufrecht erhalten in dem wir Rauch durch Dampf ersetzen.

Wenn wir den Genuss aber ganz verbieten, dann werden wir uns künftig nur noch mit Coffee to go begnügen, denn viel Zeit verbringt man nur wo man sich wohl fühlt und nicht dort wo man vor die Tür gesetzt wird.

Quellen:

https://www.tourismuspresse.at/presseaussendung/TPT_20180222_TPT0001/rauchen-aufhoeren-macht-spass-und-wie-die-e-zigarette-oesterreichs-lokalszene-veraendern-koennte

https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010907

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18 Kommentare

  1. Auf Nichtraucher wirken Dampfer mindestens genauso belästigend wie Raucher. Aus vielen persönlichen Gesprächen hat sich sogar eher herauskristallisiert, dass ein Großteil der Dampfer störender als Raucher wahrgenommen wird. Aus diesem Grund ist es aus politischer Sicht nur logisch und sinnvoll Raucher und Dampfer in der Öffentlichkeit gleichzustellen. Breitere Akzeptanz erreichen wir nicht durch „Böse-Politik“-Gejammer oder unsinnige Forderungen an die Politik, sondern durch Rücksicht und Empathie an unseren Mitmenschen.

    1. Dem muss ich widersprechen.Im Sinne der Arbeitnehmer, Gastronomie und der Gäste.Die Gastronomie hat vielenorts viel Geld in die Raucher-Trennung investiert und daher wäre es sinnvoll diese Bereiche für den wachsenden Anteil an Dampfern zu nutzen.

      Außerdem ging es bei der Raucherdebatte nie darum ob jemand belästigt wird,sondern ob anderen geschadet wird. Das ist nicht der Fall wenn gedampft wird.

      Und da muss ich dann auch mal von mir als Gast sprechen. Ich nehme bereits viel zu viel Rücksicht auf andere. Da wäre es schön wenn ich abseits der eigenen 4 Wände wenigstens im ehemaligen Raucherbereich noch dampfen kann.

      1. Ich denke der Unterschied zwischen meiner und Deiner Wahrnehmung ist der, dass Du Dich in den Mittelpunkt Deiner Betrachtungen stellst und ich die Nichtraucher/-dampfer.

        Einem solchen kannst Du nicht vorschreiben wann er sich belästigt fühlt oder von was.
        Sprich mal mit Nichtrauchern/-dampfern über das dampfen aus deren(!) Sicht(!). Höre was sie sagen.
        Du wirst selten hören „Ich fühle mich geschädigt“, sondern eher „Der Rauch/Nebel/Dampf nervt ganz schön“, „Der Geruch stört mich“, „Muss das alles so einnebeln“ und ähnliches.

        Zusätzlich bist Du als Dampfer ein Störfaktor. Natürlich(!) bist dann Du die Person die Rücksicht zu nehmen hat. Und wenn Raucherbereiche gesetzlich abgeschafft werden, dann ist das so. Dampfer sind nichts Besseres als Raucher. Wir sind anders aber nicht besser. Wir sind Störfaktoren für Nichtraucher/-dampfer.

        Nochmals: Empathie ist ein wichtiges Zauberwort zur Akzeptanz in der Masse.
        Das wollen viele Dampfer aber leider nicht wahrhaben.

        1. Der Gesetzgeber ist nicht dafür verantwortlich wer sich wodurch gestört fühlt. Sonst gäbe es ein Gesetz für verpflichtendes Duschen im Sommer ehe man in die U-Bahn steigt.

          Das Gesetz dient zum Schutz der Gesundheit. Die aktuelle Regierung will das Rauchverbot kippen. Und hier geht es um Alternativen.

          Alternativen die keine gesundheitlichen Auswirkungen auf andere haben und die ja immer noch vom Hausrecht geregelt werden.

          Es sollte der Betreiber entscheiden ob der Störfaktor zu groß ist.

          Und ja natürlich sind Dampfer ein Störfaktor aber nur für das System das von Tabaksteuern lebt. Deshalb stellt man uns mit Rauchern gleich,nicht wegen Rücksicht.

          Und als Nichtraucher sehe ich nicht ein, dass ich gesetzlich den Rauchern gleichgestellt werde obwohl ich niemandem weh tue.

          Hier geht es nicht um Nebelwerfer im Kaffeehaus. Hier geht es um einfache kleine Dampfer zum Fortgehen die einem weniger auffallen als der Gestank einer Zigarette.

          Und es geht um das Recht der Gastronomie dies zu gestatten wenn sie es wollen. Steht ja auch alles so im Artikel.

        2. Hallo,

          @ Martin, deine Worte in aller Ehren aber der Vergleich mit Dampfer und Nicht-Dampfer/Nichtraucher ist schön und gut aber es ist einfach falsch Raucher und Dampfer in einen Topf zu schmeißen.

          Es ist bekannt, welche Schadstoffe in einer Zigarette stecken und welche Schadstoffe beim Dampfen entstehen (sollte man sich genau informiert haben).

          Du schreibst Dampfer wirken Störend auf Nichtraucher und bist gleicher Massen einverstanden, das Dampfer mir Raucher gleichgestellt werden?

          Ich als Dampfer hätte auch das Recht mich von Rauchern gestört zu fühlen, da das Passivrauchen immer noch um sehr viel schädlicher ist als Dampfen.
          Man muss politisch erstmal einsehen, das Rauchen und Dampfen was ganz anderes ist, dann erst kommt man einer korrekten Lösung etwas näher.

          Wenn es um das Thema „mich stört dies und das“ geht, könnte ich mich am Lande auch über den Ammoniakgeruch gestört fühlen, welcher zwangsläufig entsteht, wenn Landwirte diversen Arbeiten nachkommen.

          Mit der aktuellen Gesetzeslage und Medienberichten wird Dampfen für die breite, teilweise unwissende Masse als gefährlicher bzw. schädlicher als Rauchen dargestellt. Ich wurde nach 30 Jahren Raucher 60 Stk./ Tag von einem Tag zum anderem Dampfer, weil ich gesünder und etwas länger leben möchte und die GKK nicht schädigen möchte.
          Was der Weg richtig?
          Um mir Liquid zu besorgen muss ich 160km mit dem Auto fahren (Hin und Rückweg), weil lt. Tabakgesetz Dampfershops nichts versenden dürfen. Ist das ok, das ich dadurch unnötig CO2 freisetze? Ist es ok, das ich durch die Fahrt das Risiko steigere, durch einen Unfall mich oder andere Leute zu verletzen?

          Es ist einfach die Zeit gekommen, wo man Rauchen und Dampfen trennen muss. Dies funktioniert allerdings nur dann, wenn man von beiden Sachen Ahnung bzw. man sich ausgiebig damit befasst hat.

          vG, Konrad

  2. Wie ich schon geschrieben habe, wird mangelhafte Empathie den Dampfern immer ein Sargnagel bleiben.
    Diese Diskussion bestätigt meine Wahrnehmung.

    Eine Frage noch, die aber keiner Antwort bedarf: Mit wie vielen dampfskeptischen Nichtrauchern/-dampfern hast Du schon aufgeschlossen über deren Wahrnehmung des Dampfens gesprochen?
    Bei mir sind es mehrere Hundert.

    1. Mir geht es darum dass der Gesetzgeber die Entscheidung dem Wirt überlassen sollte. Das macht Empathie seitens der Dampfer überflüssig.

      Es regelt sich von selbst. Entweder kommen mehr Skeptiker,wie du es nennst und bestimmen damit ohnehin wie der Wirt das Hausrecht regelt,oder es kommen mehr Dampfer.

      Ich habe über Jahre mit Rauchern und Nichtrauchern gearbeitet und als ich selbst zum Nichtraucher und Dampfer wurde,habe ich viele Gespräche geführt.

      Am Ende hatten die Nichtraucher keine Angst mehr vor dem Dampf und einige Raucher haben erfolgreich den aufgehört zu rauchen.

      Wenn der Dampfer in allen Punkten mit dem Raucher gleichgestellt wird sieht der Raucher keinen Grund aufzuhören. Und ich habe nun mal mehr Emphatie für die, die an den Folgen des Rauchens leiden, als die, die sich von einer Wolke belästigt fühlen.

      Und auch wenn du es noch so oft versuchst mir dein Bild vom selbstsüchtigen Dampfer aufzudrängen, was solls? Wenigstens tu ich damit niemandem weh.

      Vielleicht liegt es an der neuen Lebensqualität die uns Dampfer ein bisschen egoistisch macht, aber uns auch gütig macht,denn wir wollen allen Rauchern zu dieser neuen Lebensqualität verhelfen. Zumindest ich will das. Ginge es nur darum ob ich irgendwo dampfen darf oder nicht, dann ehrlich, es ist mir so egal. Ich muss nicht überall dampfen. Aber ich bleibe bei meiner Überzeugung, dass es nicht der Staat sondern nur der Hausherr entscheiden sollte.

      1. Und ich vertrete die Auffassung, dass alle Gäste berücksichtigt werden müssen.
        Grundsätzlich ist es doch so, dass Mensch sich selbst strukturieren kann, und wo das nicht funktioniert, müssen regelde Gesetze herhalten.

        Ich habe mich mit mehreren Gastronomen unterhalten. Die Gastronomie hatte lang genug Zeit sinnvolle Regelungen zu erarbeiten, umzusetzen und durchzusetzen. Sie war dazu nicht oder nur unzureichend in der Lage; hauptsächlich aufgrund vieler schwarzer Schafe, denen die Diskussion egal war. Ergo greift der Gesetzgeber ein und durch.
        Es ist der Bumerang aus der Unvernunft der schwarzen Schafe, der nun zurückkommt.
        Natürlich ist das unschön für alle Betroffenen, aber so weit hätte es nicht kommen müssen.

        Aber ich wollte Dich auch nicht angreifen oder in eine Selbstsuchtecke drängen. Sollte das so rübergekommen sein, bitte ich um Entschuldigung.
        Ich fand lediglich den Beitrag zu einseitig geschrieben und wollte auf andere Sichtweisen hinweisen.

        1. hi, also martin, wenn du alle gäste berücksichtigen willst, dann musst du den moslem (schweinefleisch), den inder (Rindfleisch) den veganer (Tier-Fleisch los) den frutarier (isst NUR Früchte die von selber vom baum gefallen sind) berücksichtigen, das wird mal echt heftig,… dann kommt noch die gruppe für allergiker bzw. geruchssensible personen, parfüm bzw. körpergerüche,… also nein das kanns ned sein, oder,….???
          ich denke mal, die splittung in „für mitmenschen gesund oder schädlich“ ist von staatswegen her ausreichend und nat. auch notwendig.

          als dampfer in den raucherbereich zu gehen ist so wie wenn ein trockener alkoholiker in die schnapsbrennerei gehen muss um dort seine limonade zu kaufen, zmmn.

  3. Ich lese hier was von mangelnder Empathie. Ich lese was von Belästigung. Ich lese also genug was so einfach nicht passt meiner Meinung nach! Man betrachte jetzt mal das Leben im Alltag im Ganzen und nicht nur aus einem Blickwinkel, quasi mit Scheuklappen. Man geht am Abend in ein Lokal um etwas zu essen und danach vielleicht noch ein oder zwei Kaffee zu trinken. Am Nachbartisch sitzen eine Gruppe die ebenfalls was isst und danach Wein und Bier konsumiert. Nach zwei drei Runden wird diese Gruppe immer lauter, genau genommen steigt der Geräuschpegel auf ein unerträgliches Maß. Für jemanden der keinen Alkohol trinkt und die daraus resultierende bewusstseinserweiternde temporäre Verhaltensmutation als außerordentliche Belästigung empfindet, gibt es keine Empathie. Dies ist das Geschäft vom Lokalbetreiber und wird von diesem nicht nur geduldet, nein man glaubt es kaum, es ist so sogar erwünscht. Diese Situation ist normal und entweder gewöhnt man sich an die Situation oder man geht. Die nächste Situation wurde von der Lilith schon angesprochen, man steigt im Sommer (kann im Winter aber genauso vorkommen…) in die U-Bahn ein und tada bei der nächsten Station steigt wer ein, setzt sich neben einen und stinkt zum Himmel, aus welchen Gründen auch immer. Die nächste Station, es setzt sich jetzt noch wer mit seinen Döner auf den Platz gegenüber und bringt das Gestanks Level nun auf ein Niveau, welches mich umgehend zu der Entscheidung zwingt, mir nun aussuchen zu müssen, zu welchen der beiden Personen ich mich nun zuwenden werde, da ich mich definitiv im nächsten Moment übergeben muss!
    Dies alles ist etwas überspitzt und die angedeutete Eskalation findet (zumindest bis jetzt. 😉 😀 ) in der Regel nicht statt.
    Es sollte aber auch etwas Toleranz als Vorstufe zur Empathie eingebaut werden und dann geht vieles mehr als man auf den ersten Blick glauben sollte. Es sollte auch das sw-denken etwas aufgelockert werden, es gibt viele Menschen und jeder denkt etwas anders, auf eindimensionaler Schubladisierung fundieren die meisten Blockaden.

    1. Danke für die Auführungen, die ich mir jetzt sparen kann, Michael S.

      Die einzige Alternative zur Toleranz in den von Dir angeführten Punkten wäre ein Alkoholverbot in der Gastronomie, eine Dusch-und-Deo-Pflicht in der Öffentlichkeit, ein Döner-Verbot im ÖPNV und hohe Bußgelder aufs Pfurzen im Fahrstuhl. Am besten, man verlässt das Haus gar nicht mehr, dann kann man niemanden „belästigen“… muss man ja auch nicht, heute kann man sich ja ALLES liefern lassen. 😉 😀

      Empathie ohne Toleranz und Toleranz ohne Empathie sind sinnlos!

      1. Ich als Nichtraucher/ -dampfer muss sagen, mich nervt dieses gedampfe fast nochmehr als der in der Luft liegende Tabakrauch, weswegen ich Martin nur recht geben kann. Und das Argument, „dann sollte es auch eine Duschpflicht geben“, oder „ein Gesetz gegen öffentliches (P)Furzen“ ist ja wohl total lächerlich. Zum einen ist der Körpergerruch etwas ganz natürliches und deswegen nicht mit dem Dampfen gleichzusetzen und zweitens weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das Dampfen VIEL mehr stört als jeder (P)Furz.
        Ich weiß, einige können und wollen das nicht verstehen, aber versucht es wenigstens mal.
        Und über solche Gesetze darf man erst diskutieren, wenn das Rauchen und Dampfen GANZ (!) abgeschafft wurde.

  4. Wenn ich die Kommentare hier lese, zeigt sich deutlich das Grundproblem 😉
    Wir Menschen sind scheinbar einfach nicht in der Lage, einen Ausgleich herzustellen, mit dem alle leben können.
    Ich kann Nichtraucher/Dampfer sehr gut verstehen, wenn sie sich belästigt fühlen. Die Situation, wie sie noch vor 20 Jahren herrschte – eswurde überallgequarzt – kann ich mir heute kaum noch vorstellen und das ist gut so.
    Aber einfach den Rauch durch Dampf ersetzen und wieder die alte Situation wiederherstellen, halte ich auch nicht für zumutbar. Auch als leidenschaftlicher Dampfer möchte ich in keinem Restaurant essen, in dem am Nebentisch jemand dicke Wolken produziert. Es würde meine Sinneswahrnehmungen beim Essen stören.
    Auf der anderen Seite halte ich einige Einschränkungen beim Dampfen auch für übertrieben

    Am einfachsten wäre es hinsichtlich Gaststätten, Cafes, Restaurants … wenn der Wirt sich für eine Form entscheiden kann und das dann durchzieht – ohne gesetzliche Regelung: Wenn klar ist, daß in Restaurant x/y nicht gedampft und geraucht wird, kann jeder, der lieber ohne Dampf seine Speisen genießt, solche Lokale bevorzugen und kommt zu seinem Recht auf „ungetrübten“ Genuß. Lokal w/z, in welchem Rauch/Dampf genehm ist, kann ich dann meiden. Die Gäste werden entscheiden, was Bestand haben wird. Was ist nur daran so kompliziert?
    Es gibt in meiner Heimatstadt „Raucherlokale“. Ab und zu suche ich auch eines davon auf, um mich mit Freunden dort zu treffen. Wenn mir nicht danach ist, gehe ich in ein anderes Lokal mit klarer Luft. Man hat dann eben nicht nur ein Stammlokal, sondern eben 2, oder 3, die man nach jeweiliger Lust und Laune besucht. So what?
    Überall, wo Menschen gezwungen sind, sich gemeinsam aufzuhalten – Arbeitsplatz, U-Bahn, Flugzeug, Kino, Theater …. habe ich kein Problem damit, nicht zu dampfen. Dort gilt für mich das Recht, nicht vermeidbar belästigt zu werden mehr, als mein Recht auf einen Genuß. Das Argument, daß Leute ein ekelhaftes Deo verwenden, oder sich gar nicht waschen, usw, ist für mich ausgemacht dämlich. Das kann doch keine Rechtfertigung sein, anderen mit meinem Genußwillen auf den Pelz zu rücken. Aber ich akzeptieren an meinem Arbeitsplatz nicht, das Rauchverbot als Dampfverbot zu betrachten, denn ich arbeite allein in einer 5 Meter hohen und 200 m² großen Halle. Rauchen würde die gelagerte Ware eventuell beeinträchtigen, aber Dampf beschädigt nichts und belästigt niemanden, weil keiner da ist. Also, warum sollte ich da nicht dampfen. In einem Büro mit mehreren Leuten, von denen auch nur einer nicht dampft, käme es für mich nicht in Frage.

    Für mich gibt es also nicht die ganz simple, überall passende Lösung. DESHALB halte ich gesetzliche Regelungen für unsinnig, denn wie sollte man das Gesetz formulieren?

    1. Du bringst die Aussage des Artikels teilweise recht gut auf den Punkt. Gesetzliche Regelungen sind nur dann zweckmäßig (und nach meinem Empfinden auch nur da erlaubt), wo ein Verhalten eine Gefährdung anderer bewirken kann.

      Deine Entscheidung, absolut nicht zu dampfen, wo es andere irgendwie belästigen könnte, ist ehrenhaft, aber halt nur Deine Entscheidung. Man kann nämlich durchaus auch als Dampfer an Orten dampfen, wo man andere belästigen könnte(!), aber so, dass man sie eben möglichst nicht belästigt. HIER nämlich liegt das Problem der mangelnden Empathie. Es gibt Dampfer (und die sind nicht unbedingt in der Minderheit), die durchaus in der Lage sind, abzuschätzen, ob und vor allem WIE man an bestimmten Orten dampft. Die fallen nicht auf und würden durch eine gesetzliche Regelung für das Verhalten derer, die sich einen Dreck um das Empfinden anderer (insbesondere hier der Nichtraucher) scheren, quasi in Sippenhaft genommen.

      Wäre das aber ok (also das „Mithaften“ für Rücksichtslose), dann würden wir bald in gesetzlichen Regelungen untergehen, denn Rücksichtslosigkeit (noch sanktionsfreie) gibt es in zahlreichen anderen Bereichen.

      Leider wird das beim Dampfen wesentlich enger gesehen, als bei anderen Verhaltensweisen, weil den Menschen erfolgreich(!) in die Köpfe gehämmert wurde, dass Dampfen ja doch irgendwie Rauchen sei.

      Und ja… ich würde auch in einem Büro dampfen, wo auch nur einer sitzt, der nicht dampft… allerdings würde ich ihn vorher fragen, ich müsste ihn darüber aufklären, dass er Lügen aufgesessen ist, wenn er gelesen hat, „Passivdampfen“ wäre gefährlich und würde ihm versichern (und mich auch daran halten) ihn nicht unnötig mit dem Dampf zu belästigen. Ich verzichte doch nicht auf’s Dampfen, indem ich die Ablehnung anderer voraussetze und mich selbst geißele. 😉

      Aber anscheinend ist unsere Gesellschaft inzwischen so verkommen, dass gegenseitige Rücksicht und Toleranz nicht mehr möglich sind.

  5. Ich möchte nur anmerken, das dampfen, bzw. der Dampf niemanden gesundheitlich schädigt, nur einem das Aroma vielleicht stört, während Tsbakrauch krebserregende Stoffe freisetzt (passivrauchen) das sollte bei aller Diskusion pro oder Kontra dampfen mal angebracht sein.

  6. Ich fahre gerade mit dem Zug und ich dampfe gemütlich meinen kleinen Pid, den ich genau dafür gekauft habe. Kein Mensch merkt es. Keiner. Also kann es wohl niemanden stören. Man kann sehr wohl so dampfen, dass sich das Umfeld nicht belästigt fühlt.

  7. Niemand nimmt Rücksicht darauf, wodurch ich mich gestört fühle. Ich verlange auch von niemandem, sein Auto zu verschrotten, weil ich mich von dem Gestank, Dem Lärm, und den Schadstoffen gestört fühle. Massiv gestört. Ich muss damit leben. Und die Nichtraucher müssen mit meiner Dampfe leben. So ist es nun mal in einer Gesellschaft, die aus Individualisten besteht. Man gesteht dem anderen einen gewissen Freiraum zu…

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