CoilheArt – Coil mit Herz

 

CoilheArt – Coil mit Herz / Ein Jungunternehmen startet durch!

Coil (englisch für Spule) ist die Bezeichnung für ein aufgewickeltes Metallband oder Metalldraht. In Deutschland ein Rohprodukt für Bandstahlrollen bzw. Stahldrahtrollen, die zur Weiterverarbeitung per Schiff oder Bahn transportiert werden, weil diese Rollen ein Gewicht bis zu 45 Tonnen erreichen können und somit für den normalen Straßenverkehr nicht mehr zulässig sind (Quelle Wikipedia). Coils sind aber nicht nur für die Industrie wichtig, sondern auch für uns Dampfer! Kein Verdampfer ohne Coil! Ob nun Fertigverdampfer oder Selbstwickelverdampfer, in allen Verdampfer-Varianten spielt der Draht eine wichtige Rolle. Befestigt an der jeweiligen Plus- und Minusschraube und aktiviert durch den Feuertaster, glüht dieser Draht und bringt die notwendige Hitze, um das in der z.B. Watte befindliche Liquid zu verdampfen. Diese „Dampfer-Coils“ gibt es in verschiedenen Drahtarten und Drahtstärken. Wickelt man nun seinen Verdampfer selber, so wählt man den entsprechenden Draht und dreht z.B. mit einer Wickelhilfe so viele Spulen, die man braucht. Je nach Durchmesser der Spule und Anzahl der Drehungen bekommt man beim Glüh-Test den entsprechenden Widerstand. Auch der ist wichtig, denn je niedriger der Widerstand, umso höher muss die Leistung (Watt) am Akkuträger (wenn es kein mechanischer Akkuträger ist) eingestellt werden. Seitdem ich meine Verdampfer selber wickel, nutze ich fast ausschließlich Kanthal A1 Draht. Für den Fall, dass es mal schnell gehen soll oder ich einfach keine Lust habe den Draht zu „drehen“, habe ich mir vor einiger Zeit „Fertig-Coils“ bestellt. Das ist ganz praktisch, allerdings ist es nicht immer ganz leicht die „Fertig-Coils“ mit 1,2 Ohm zu bekommen. Der Kundentrend liegt nach wie vor beim „Subohm-Dampfen“, und das ist absolut nicht mein Fall.

Wie der Zufall es will, bekam ich vor einiger Zeit eine „Kontaktvermittlung“ zu einem jungen Team, das sich ausschließlich um Wicklungen kümmert. Und zwar nicht die einfachen Wicklungen, wie ich sie oben beschrieben habe, sondern Wicklungen der speziellen Art. So speziell, dass ich mich in diese Materie erstmal einlesen musste. Den Begriff „Clapton“ habe ich wohl schon gehört und gelesen, mich aber nicht weiter darum gekümmert. Nun wurde es interessant und meine Neugierde ließ mir keine Ruhe. Also nahm ich Kontakt zum Team CoilheArt (Facebook) auf und hatte gleich „einen guten Draht“ zu Lisa (Amuschell), die zusammen mit ihrem Partner Reto (Bächli) die Firma CoilheArt (Facebook) gegründet hat. Im Gespräch mit Lisa war mir schnell klar, das muss ich probieren. Also kurzentschlossen mit Lisa besprochen, welche Wicklungen ich bei ihr bestelle, denn das ist wichtig. Zum einem braucht es die Information für welchen Verdampfer man die Wicklung möchte und zum anderen spielt der gewünschte Widerstand (Ohm) eine entscheidene Rolle. Nachdem das nun abgeklärt war, haben sich Lisa und Reto an die Arbeit gemacht. Als das „Päckle“ auf dem Postweg war, hieß es warten… warten und nochmals warten. Bei den Postanbietern in Deutschland läuft es nicht immer so wie es sich Absender und Empfänger wünschen. Diesmal hat es dann auch mich erwischt und nach einer Woche war das „Päckle“ dann endlich hier.

Hat man die bestellte Ware von den „Polsterpapierstreifen“ befreit, stellt man gleich fest: Hier wurde nicht einfach etwas in den Karton gepackt! Nein, mit viel Liebe zum Detail und vielen positiven Gedanken wird der Empfänger hier buchstäblich überrascht. Da ist (bis auf die Gläser) alles Handarbeit, beim Papier angefangen bis hin zu den Hängern an den Gläsern. Jede Bestellung erhält damit eine persönliche Note und das ist gerade in der heutigen Zeit schon etwas Besonderes. 

Zum Testen habe ich mir zwei handgefertigte Coils bestellt. Gestartet habe ich mit der Vertebraid, das ist in meinem Fall eine Wicklung mit Kanthaldraht. Dazu werden 6 Kanthaldrähte in der Stärke 0,2 so miteinander gedreht und und geflochten, dass es am Ende so ausschaut wie diese typischen Freundschaftsbänder. Ist dieses „Band“ dann lang genug, wird es mit 6 Windungen über die Wickelhilfe mit 3 mm Durchmesser gewickelt. Die Enden hat Lisa extra etwas länger gelassen, damit man es leichter unter die Schrauben auf dem Wickeldeck befestigen kann. Für meinen Test habe ich den Flash-e-Vapor genommen und der erste Widerstandtest zeigte dann tatsächlich 1,4 Ohm an. Für Lisa war es die erste Kanthal-Wicklung dieser Art und wir haben beide festgestellt, dass sich Kanthal 0,2 nicht so optimal dafür eignet. Der Grund ist einfach der, dass diese Wicklung „butterweich“ ist! Selbst mit 6 Kanthaldrähten dieser Stärke ist das Ergebnis nicht so wie gedacht. Denn durch diese „butterweichen“ Windungen muss ja auch noch die Watte durchgezogen werden. Und so passierte es, wie es passieren musste. Bei einem Wattewechsel bekam ich die Watte einfach nicht aus der Wicklung gezogen, also den Seitenschneider zur Hilfe genommen und schon war sie durch, die Watte und der „6er-Kanthal-Draht“! Aber ich hatte Glück…konnte die Wicklung „retten“ und mein „Testdampfen“ mit 1,0 Ohm fortsetzen. Ich habe ca. 2 Wochen parallel mit einem Flash-e-Vapor und einer „normalen“ Wicklung und mit einem Flash-e-Vapor und der Vertebraid-Wicklung von Lisa gedampft. Einfach, um auch Unterschiede feststellen zu können. Vom Geschmack her hat es mich positiv überrascht. Mein Liquid (Creme-Anglaise – selbst gemischt) ist jetzt nicht die große „Geschmacksbombe“, weil mir die langsame Geschmacksentwicklung sehr viel wichtiger ist. Aber mit der Wicklung von Lisa kommt das Creme-Anglaise intensiver und dabei nicht unangenehm im Geschmack. Die Gründe warum und wieso das so ist, kann ein Fachmann sicherlich gut erklären, ich selbst stehe hier für die „Anwenderfraktion“ und kann sagen, es lohnt sich auf jeden Fall mal eine Wicklung von CoilheArt (Facebook) zu testen!

Zweite Wicklung – zweiter Test! Diesmal eine 3-Kern-Clapton, gewickelt von Reto. Der Kern besteht aus 3 Kanthaldrähten (0,2) und dieser ist mit Nickel 80 Draht (0,06) umwickelt. Das liest sich jetzt alles sehr einfach. Aber wenn man sich, so wie ich es gemacht habe, mal Videos von der Herstellung solcher Wicklungen anschaut, wird man schnell feststellen – so einfach ist das nun doch nicht! Damit meine Tests unter gleichen Bedingungen laufen können, habe ich den nächsten Flash-e-Vapor gereinigt und die Wicklung „eingebaut“. Das ist nun, durch die vielen Drähte nicht so leicht wie mit nur einem Draht, aber es funktioniert. Schrauben festgedreht, die Enden mit dem Seitenschneider gekürzt und dann: „Bitte einmal vorglühen!“ Das dauert natürlich auch etwas länger, aber das Ergebnis sieht man oben in den Bildern. Dann die Watte eingelegt und mit meinem „Test-Liquid Creme Anglaise“ befeuchtet. Der erste „Dampfzug“… es dauert…aber dann kommt er, der Geschmack! Der Widerstand dieser Wicklung liegt tatsächlich bei 1,4 Ohm, das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass ich die Leistung des Akkuträgers höher stellen muss. Also gleich mal auf 24 Watt erhöht und der Geschmack wird immer besser… 

Meine „Teststation“:

1. „normale“ Wicklung – 1,15 Ohm 16 Watt 

2. Vertebraid Wicklung – 1,00 Ohm (zu Beginn 1,4 Ohm) 16 Watt

3. 3-Kern-Clapton Wicklung – 1,4 Ohm 24 Watt

Mein persönliches Fazit: Seit gut 3 Wochen dampfe ich jetzt mein Tagesliquid Creme Anglaise auf „triple-art“. Immer schön im Wechsel, um irgendwelche Unterschiede feststellen zu können. Und ehrlich gesagt, das funktioniert nicht. Jede Wicklung entwickelt auf ihre Art und Weise den speziellen Geschmack. Von daher ist es mir nicht möglich zu sagen, mit welcher Wicklung ich auf Dauer am liebsten dampfen möchte. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass es sich wirklich lohnt, einmal etwas Neues auszuprobieren, auch wenn es auf den ersten Blick mit „Mehrkosten“ verbunden ist. Aber genau hier liegt die Wahrheit, denn das Erstellen einer speziellen Wicklung wie die der Vertebraid oder der 3-Kern-Clapton braucht Zeit und Geduld. Da geht es nicht unbedingt um die Materialkosten, sondern da spielt Handarbeit die große Rolle. Zudem ist es wahrlich eine Freude auch noch einen so netten Kontakt zu bekommen, wie mit Lisa und Reto! Ich wünsche beiden „Jungunternehmern“ von CoilheArt (Facebook) die Portion Glück, die es braucht, um eine so junge Firma (seit Februar 2018) langsam wachsen zu lassen. Und wer den Mut hat, etwas Neues auszuprobieren, dem kann ich die Firma CoilheArt (Facebook) von Herzen empfehlen!

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