Dicke Dinger

Verdampfer im XXL-Format

Sie sind groß, sie sind breit und sie versprechen langen Dampfgenuss ohne nachzutanken. Die Rede ist von  XXL-Tank-Verdampfern mit einem Durchmesser von 30mm plus. Für die Hosentasche sind diese dicken Dinger sicherlich nix (es sei denn, man möchte wirklich einen auf dicke Hose machen). Aber vielleicht genau deshalb haben diese Geräte eine feste Fangemeinde. Mit dem passenden Akkuträger sind viele dieser Kombinationen ein echter Blickfang.

ungewönliche Kombination: Vapor Giant Medium V2.5 auf Ad Hoc AT (Adapter notwendig)

 

Wer glaubt, diese dicken Dinger wären die aktuelle Evolutionsstufe der beliebten Dual-Coil-Open-Draw-Verdampfer, der irrt.

Diese 30 bzw. 32,5mm Versionen tauchten bereits sehr früh in der Timeline der Dampfgeräte auf. Zu dieser Zeit steckte die Entwicklung der geregelten Akkuträger noch in den Kinderschuhen. Die Selbstwickelverdampfer fanden deshalb häufig auf ungeregelten Tube-Mods ihren Platz. Der 18650er Akku stellte sich zunächst als optimaler Stromlieferant für diese Art des Dampfens heraus. Die Akkugröße war dann aber auch der Grund, weshalb die ersten XXL-Verdampfer auf den Markt kamen. Das größere Tankvolumen, verbunden mit einem 26650er Akku versprach längeren Dampfgenuss ohne Akkuwechsel oder Nachtanken. Um einen Akku mit 26mm Durchmesser aufzunehmen, wuchsen die Röhren dementsprechend auf das Maß von 30- oder 32,5 mm. Letztendlich ist also dieses Verdampfer-Maß von 30mm/32,5mm dem verwendeten 26650er Akku geschuldet.

Im Rampenlicht: Ehpro Evil Eye und Vapor Giant Medium V2,5 auf Pluto 26650 AT (v.l.)

Die ersten Verdampfer waren zunächst nur für den Mund zur Lunge (MzL) Betrieb ausgelegt, Begriffe wie „Subohm“ oder „DzL“ (Direkt zur Lunge) waren bis dato noch weitgehend unbekannt. Einige Hersteller boten ihre großen Versionen gleich mit der passenden mechanischen Tube an, es fanden sich aber auch Mods anderer Hersteller. Mechanische Akkuträger wie z.B. der  Congestus, Nemesis oder Hades waren nicht unbedingt günstig, aber in der Dampferszene sehr beliebt. Geregelte Röhren mit 26650er Akku waren eher selten, Ehpro brachte den „Mars“ heraus, der „Seven 30“ war diesem sehr ähnlich. Einige mech. Akkuträger bieten die Möglichkeit, mittels einer Stackinghülse, zwei in Reihe geschaltete Akkus zu verwenden. Dieses „Hochvoltdampfen“ bietet den Vorteil geringerer Ampèrebelastung und längerer Laufzeit, der Wicklungswiderstand muss dafür aber entsprechend erhöht werden. Anfängern ist diese Art zu Dampfen deshalb eher nicht zu empfehlen.

Einige Vertreter der 30mm Klasse: Vapor Giant Medium V2.5, Ehpro Evil Eye, Aspire Atlantis Mega, Steam Crave Aromamizer Plus, Vapor Giant Medium V4 mit „Backendampfer-Centerpin“ (v.l.n.r.)

Natürlich wurden auch die XXL-Verdampfer im Laufe der Zeit weiter entwickelt, die Hersteller gingen dabei verschiedene Wege. Vapor Giant bleibt auch bei den Medium Versionen dem bewährten Single-Coil Deck treu. Der Evil Eye von Ehpro setzte bereits sehr früh auf das Dual-Coil System. Das Velocity Deck war noch nicht erfunden, der Ehpro blieb zudem ein reiner MzL Verdampfer. Der Atlantis Mega von Aspire ist ein Fertigcoil Verdampfer, der mit Subohm-Köpfen und offenem Durchzug punkten konnte. Ein Vertreter der aktuellen Open-Draw Verdampfer ist der Steam Crave Aromamizer Plus, großes Dual-Coil Deck, mächtige Liquid- und Luftkanäle machen diesen Verdampfer zu einem richtigen Dampfmonster.

Steam Crave Aromamizer Plus

Zum Betrieb dieser aktuellen, nach höherer Leistung gierenden Verdampfer sind dementsprechend auch Akkuträger mit hohen Leistungswerten erforderlich, welche zudem das Auflagemaß von min. 30mm erfüllen sollten. Natürlich, rein theoretisch, passen die dicken Dinger auf jede Box mit 510er Anschluß, nur sieht das dann halt sehr bescheiden aus. Solche Boxen muss man schon suchen, immerhin, die ein oder andere lässt sich finden.

Geek Vape Aegis mit VG Medium V4

Die Geek Vape Aegis, der 26650 Pluto und die Hcigar VT 75 (C) sind einige Vertreter in dieser Klasse. Die Ijoy LUX arbeitet sogar mit zwei 26650er Akkus. Die Hersteller der aktuellen Boxen haben ihre Geräte hauptsächlich für den Betrieb mit 18650 Akkus entwickelt. Der Grund ist in der konsequenten Weiterentwicklung dieser Zellen zu suchen. Während die Marktführer wie Sony und Samsung immer wieder neue und leistungsfähigere 18650er Akkus entwickeln, blieben beim 26650er richtige Leistungssprünge aus. Einen Überblick von dampftauglichen Zellen im 26650 Format findet sich beim Mountainprophet.

Geek Vape Aegis mit VG Medium V4

Ich persönlich mag diese dicken Dinger, als MzL-Dampfer benötige ich allzu große Leistungen nicht, langer Dampfgenuss ohne Nachtanken oder Akkuwechsel ist dabei garantiert. Aber auch die Freunde des freien Durchzugs kommen mit den unterschiedlichen Geräten auf ihre Kosten. Schade eigentlich, dass viele dieser schönen Geräte heute nicht mehr neu zu erwerben sind. Einige waren limitiert (z.B. Flashi dD), andere werden nicht mehr hergestellt. Auf dem Gebrauchtmarkt tauchen sie aber noch ab und zu auf und ein paar wenige lassen sich auch noch neu erwerben (z.B. Vapor Giant, Golden Greek Tilemahos Armed).

 

Für welches System man sich letztendlich entscheidet hängt vom eigenen Dampfverhalten ab, schön sind sie irgenwie alle und ehrlich gesagt wäre es mehr als schade, wenn diese Brummer aus der bunten Dampferwelt verschwinden würden.

 

[el5a99cc4befb4c]

 

Diskutiere bei Hubzilla

 

[el574bda5988d3e]

Ein Kommentar

  1. Der Artikel ist von 2018. Da sah die (Dampfer-) Welt noch viel besser aus. Heutzutage gibt es weder Verdampfer und schon gar keine Akkuträger mehr in diesem Format. Glücklicherweise habe ich noch eine ganze Menge davon aus früheren Kaufjahren. Heute gibt es quasi nur noch einen Scotua Clone aus CN als Verdampfer, der nach dem Kayfun lite Klassik Prinzip arbeitet, leider für DL konzipiert. Früher gab es in diesem Format Tankerweiterungen bis zum Abwinken für insbesondere den Kayfun, bis hin zu 18ml, sowohl aus DE, als auch CN. Sowie auch fertige Monster-Clones. Nicht zu vergessen die Kruser Monster Tanks. Heute geht der Trend wieder zu Mini-Tanks, die man ständig nachfüllen muß. Und da nur noch Topfill, dabei siffen. Man muß schon froh sein, wenn ein Verdampfer überhaupt mal 5ml fasst.
    Noch aussichtsloser gestaltet sich die Suche nach entsprechenden Akkuträgern. Geregelte 26650 Akkuträger gibt’s seit Jahren keine mehr und gab es eh nie viele. Noch nicht einmal mechanische Akkuträger sind weltweit zu bekommen. Dabei war der Vorteil der 26650 nicht so sehr die größere Kapazität, die heute von den 21700 geboten wird, sondern eine gefühlt viel größeren Kraft. Keine Ahnung, ob und wie sich dieses Gefühl physikalisch-technisch begründen lässt. Aber es ist definitiv so. Auch frühere VW Akkuträger, etwas die Vamo’s hatten mehr Kraft – und das liegt nicht an der Watt Zahl.
    Womit wir bei einem anderen Dampferutensil sind, das ausgestorben ist: Tube Mods. Aus Restbeständen gibt es noch vereinzelt mechanische in CN, das war’s.
    Arme Dampferzeit. Einige Jahre lang hat sich die Szene und Industrie überschlagen mit neuen Erfindungen und Modellen, doch nun gibt es nur noch Einheitsbrei nach China Gusto, die Shops schließen und man sollte sich noch eindecken, so lange es überhaupt noch etwas gibt.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Bitte dazu die Datenschutzerklärung beachten.