Erwachsen: Joyetech Espion mit ProCore X

Die dritte Kombi im Bunde ist das Set Joyetech Espion mit ProCore X, das sich schon eher an den fortgeschrittenen Dampfer richtet, obwohl auch Einsteiger damit etwas anfangen können. Es ist ein ausgesprochen „erwachsenes“ und ausgereiftes Set.

Die Lieferung erfolgt natürlich wieder im „Joyetech-Karton“. Darin befinden sich der Akkuträger Espion, der Verdampfer ProCore X mit vorinstalliertem 2-ml-Glastank und ProC1-Verdampferkopf (0,4 Ohm), ein 4,5-ml-Glastank mit erforderlicher Kaminverlängerung (Extended vent pipe), ein Ersatz-Verdampferkopf ProC1-S (0,25 Ohm), ein Ladekabel USB-A zu Micro-USB-B, ein Tütchen mit Ersatz-O-Ringen und Tankdichtung, sowie die Manuals zu Verdampfer und Akkuträger. Das Set ist für um die 80 Euro erhältlich.

 

Akkuträger Espion

Beim Espion handelt es sich um einen hochwertigen, massiven Akkuträger zum Betrieb mit zwei Akkuzellen 18650. Selbstverständlich muss man die Akkus, die man verwendet „verheiraten“, d.h. zwei baugleiche, identische neue Akkus werden immer gemeinsam im Akkuträger verwendet und auch gemeinsam geladen. Der Akkuträger bietet auch eine Ladefunktion über USB, die auf die gemeinsame Nutzung abgestimmt ist, ich empfehle aber die Nutzung eines guten externen Ladegeräts.

Da der Espion in der Lage ist, bis zu 200 Watt zu leisten und mit maximal 50 Ampere läuft, ist es zwingend erforderlich, hochwertige Akkuzellen zu verwenden, die bis mindestens 25 Ampere belastbar sind, besser 30 Ampere. Der Akkuträger kann bis zu 9 Volt Spannung ausgeben.

Er ist deutlich größer als der Cuboid lite und der Espion Solo, die ich vorher ausprobiert habe. Beim Espion ist der 510er Verdampferanschluss mittig ausgerichtet, das Gehäuse lackiert. Wie dauerhaft die Lackierung ist, wird sich erst bei längerer Benutzung zeigen, sie erscheint aber zunächst sehr ordentlich. Er wiegt inklusive Akkuzellen 234 g und hat die Maße 43,0 x 28,0 x 82,5 mm.

Das 1,45“ TFT-Farbdisplay hat eine Auflösung von 240 x 320 dpi. Das Farbschema der Anzeige ist einstellbar.

Am Boden des Akkuträgers befindet sich der Deckel des Akkufachs, das sich durch seitliches Schieben und Aufklappen öffnen lässt. Im Deckel befinden sich „+“ und „-“ Symbole für die korrekte Polung der Akkuzellen. Hier finden sich auch ausreichend dimensionierte Entgasungslöcher.

Auch der Espion verfügt über einen eingebauten Verpolungsschutz, der Gerät und Akkus vor Beschädigung bewahrt, falls man den Akku verkehrt herum einlegt, sowie eine Schutzelektronik gegen Überladung, Tiefentladung und Überlast.

Der seitlich angebrachte Feuertaster hat einen angenehmen Druckpunkt und einen leisen Klick. Unter dem Display befindet sich ein Wipptaster und ein Funktionstaster, ein Stück darunter eine Micro-USB-Buchse für das Ladekabel bzw. zum Update der Firmware (Software steht zum kostenlosen Download zur Verfügung).

Der Espion wird mit Fünffach-Klick am Feuertaster eingeschaltet. Mit dem Wipptaster kann, je nach Modus, die Leistung in 0,1-Watt-Schritten, bzw. die Temperatur eingestellt werden. Im Betriebsmodus kann das Display mit der Funktionstaste ein- und ausgeschaltet werden.

Ein Dreifachklick am Feuertaster öffnet das Menü. Hier kann zwischen den Betriebsmodi gewählt werden: Leistung (Watt), TC (Ni, Ti, SS316) und TCR. Außerdem kann hier die Zeitanzeige auf dem Display gewählt werden (analog / digital).
Weiterhin gibt es einen Info-Bereich, der die Spannung der einzelnen Akkus und die Systemversion anzeigt. Auch die Einstellungen sind hier erreichbar: Coil sperren / entsperren, Leistung, Unterparameter (Zugzähler, Benutzungszeit, Ampere), Uhrzeit, Preheat und Timeout (5, 10, 15 Sekunden oder aus). Die Auswahl der Menüpunkte erfolgt mit dem Funktionstaster.

Die Bedienung ist einfach (wenn auch nicht so komfortabel, wie mit dem Touchscreen des Espion Solo) und intuitiv. Man kommt auch ohne das Manual gut zurecht.

Nutzt man die interne Ladefunktion, können die Akkuzellen mit bis zu 2,0 Ampere geladen werden.

Der Espion leistet in sämtlichen Modi gute Dienste, hier gibt es nichts zu kritisieren. Die Haptik ist gut, das Design ansprechend… er macht schon was her. Aufgrund seiner Dimensionen ist er aber nicht so unauffällig, wie Cuboid Lite oder Espion Solo… aber er ist ja auch ein Hingucker. Insgesamt macht er einen sehr soliden und professionellen Eindruck. Aufgrund der Tatsache, dass er sich einfach bedienen lässt und die Parameter bei erster Inbetriebnahme sehr gut für den Verdampfer ProCore X eingestellt sind, sollten auch Einsteiger, die ein nachhaltiges Gerät haben wollen, gut damit klarkommen.

 

Verdampfer ProCore X

Der ProCore X hat einen Durchmesser von 25 mm und ist inklusive leicht konisch geformten Mundstück und mit dem 4,5-ml-Tank insgesamt 48 mm hoch (mit 2,0-ml-Tank 39 mm). Bei Nutzung des größeren Tanks muss die Kaminverlängerung auf den Verdampferkopf geschraubt werden. Die stufenlos verstellbare Airflowcontrol (AFC) erlaubt bei maximaler Öffnung einen sehr leichten Zugwiderstand. Man kann sie natürlich auch auf einen sehr strengen Zug einstellen, aber von der Konzeption her ist der ProCore X grundsätzlich eher für Direkt-zu-Lunge (DTL) konzipiert.

Wie beim ProCore Air kommen Verdampferköpfe der Serie ProC zum Einsatz.
Geschmacklich kann ich auch quasi keinen Unterschied feststellen, was wegen der sehr ähnlichen Konstruktion und identischer Verdampferköpfe auch zu erwarten ist. Er bietet einen sehr guten Geschmack, der vielen Selbstwickelverdampfern in nichts nachsteht und ermöglicht auch – wenn man möchte – eine enorme Dampfproduktion.

Die Nachfüllvorrichtung ist eine nette mechanische Spielerei… man schiebt den Deckel der Topcap zuerst, wie auch beim ProCore Air, ein Stück zur Seite und klappt ihn dann aber nach oben… eine echt nette Sache, die mir wirklich gefällt. Solchermaßen geöffnet, werden zwei große Einfüllöffnungen erreichbar.

Auch der ProCore X ist wieder ausgesprochen „stubenrein“… er sifft und kleckert nicht und produziert an der AFC nur ausgesprochen wenig Feuchtigkeit. Insgesamt sieht er ansprechend und schon sehr professionell aus. Ein sehr guter Verdampfer für Fertigverdampferköpfe.

 

Fazit

Die Kombi Espion mit ProCore X richtet sich weniger an Einsteiger (die damit aber sicher auch gut klarkommen werden), als vielmehr an fortgeschrittenere Dampfer. Das gefällige Design und die Dimensionen machen sie zu einem Schmuckstück, das auch gestandenen Dampfern gefallen wird. Das Leistungsspektrum des Espion lässt auch bei anspruchsvollen Nutzern kaum einen Wunsch offen. Wer sich diese Kombi zulegt, wird lange Zeit Freude daran haben und es wird so schnell nicht der Wunsch nach einem noch leistungsfähigeren Gerät aufkommen.

Für mich hat der Ausflug in die Welt der aktuellen Kombis von Joyetech die Erkenntnis gebracht, dass die Traditionsfirma topaktuelle E-Dampfgeräte am Markt hat, die sowohl Neulingen, als auch eingefleischten Dampfern alles bieten, was man braucht. Zwischen den aktuellen Geräten und den Dampfen aus der Anfangszeit liegen echt Welten…

Die Joyetech E-Dampfen sind wahrlich erwachsen geworden!

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