Klempnerbedarf für die Ewigkeit
Im Januar 2014 wurde ein Akkuträger von einer kleinen, aber feinen Manufaktur aus Süd Kalifornien auf den Markt gebracht: Der Changeling.
Es handelte sich dabei um einen mechanischen Mod für 18650er Zellen mit einem Durchmesser von 22 mm. Tube, Topcap und Taster (Bottom) bestanden, bis auf den Kunstoffisolator in der Topcap, aus hochwertigem Kupfer. Der Changeling wurde mit einer Hülse aus Edelstahl geliefert, in welche ein Logo graviert war, sowie Aussparungen in Längsrichtung und einem Ausschnitt, durch den die in die Kupfertube eingravierte Seriennummer zu sehen war.
Für den Changeling wurde ein wahrhaft stolzer Preis aufgerufen ($ 230) und er war schnell vergriffen. Zu dieser Zeit waren Kupfermods noch nicht so präsent, mir war aber damals schon klar, dass dieser AT mit Sicherheit nur ausgesprochen geringe Übergangswiderstände aufweisen musste. Weil Kupfermods selbstverständlich anlaufen, war dieser Akkuträger für mich um so interessanter, weil dies durch die Edelstahlhülle kaschiert wurde. Ich hatte das Glück ein Exemplar aufzureißen und war von der Leistung begeistert.
Selbstverständlich ließen auch die Kopien aus Chinopsien nicht lange auf sich warten. Weil ich mir gerne ein Bild von Nachbauten von Geräten, die ich selbst im Original besitze, mache, habe ich mir kurzerhand einen bestellt. Wenn er nichts getaugt hätte, wäre der Verlust bei einem Preis von nicht ganz 17 € zu verkraften gewesen. Allerdings hat mich der Mod von „Hop Sing“ echt mehr als positiv überrascht. Das Original habe ich inzwischen (ohne Verlust) wieder verkauft… für das Geld bekommt man andere Akkuträger, die von Herstellungsaufwand und verwendeten Materialien doch noch hochwertiger sind… und der Erlös wurde schon lange in solch ein Gerät investiert.
Die Kopie habe ich weiter verwendet und ich halte den AT für eine hervorragende Investition für die harten Zeiten, die auf uns zukommen können. Die Dinger sind echt spottbillig, sehr gut verarbeitet und haltbar und machen wirklich Spaß, was das ungeregelte, mechanische Dampfen anbelangt. Inzwischen habe ich einen kleinen Bunker mit diesen Dingern gefüllt und bin bis zu meinem 150. Geburtstag versorgt… mindestens. Mein schlechtes Gewissen hält sich auch in Grenzen, weil der letzte Batch des Originals im September 2014 auf den Markt kam. Die Originale sind also (außer gebraucht zu überhöhten Sammlerpreisen) nicht mehr zu haben… sie werden halt nicht mehr angeboten.
Nun aber mal zum Review des Nachbaus von Fasttech…
Der Changeling Style Mod (CSM) ist dem Original wirklich sehr ähnlich. Leider wurden wieder (was mir eigentlich nicht gefällt) Logo und Seriennummer ebenfalls kopiert. Die Ähnlichkeit hat aber auch Vorteile. Die Verarbeitung ist hervorragend. Bisher kamen auch alle Exemplare in einem vorbildlich sauberen und fehlerfreien Zustand bei mir an. Geliefert wird er in einer unspektakulären weißen Pappschachtel… aber die schmeißt man eh weg, wenn man ihn in Betrieb nimmt.
Sämtliche Gewinde sind ausgesprochen präzise geschnitten und laufen butterweich. Es wackelt und klappert auch nichts. In der Topcap befindet sich der 510er Anschluss für den Verdampfer. Der Kupfer-Pluspol ist als floating pin ausgelegt und ich habe noch keinen Verdampfer gehabt, der nicht problemlos Kontakt gefunden hätte. Zum Ausgleich für unterschiedliche Akkulängen ist in den Pluspol eine Kupferschraube mit Linksgewinde eingeschraubt. Und hier findet sich auch der einzige „Pferdefuß“ des CSM. Während beim Original diese Schraube sehr satt in das Gewinde greift, ist dieses (als einziges) bei der Kopie mit zu viel Spiel ausgeführt. Da hilft auch das Linksgewinde nicht viel… schraubt man den AT auf oder zu (um den Akku zu wechseln), so verdreht sich die Ausgleichsschraube und dann klappert der Akku entweder in der Tube oder die Edelstahlhülse „rotiert“, weil sie nicht festgeklemmt wird.
Ich habe dann mit Federn experimentiert, um ein wenig Gegendruck auf die Schraube zu bekommen. Allerdings sind da echt nur Bruchteile von Millimetern auszugleichen… selbst eine echt dünne Kugelschreiberfeder musste ich auf vielleicht zwei Windungen kürzen… und dann hat sich das scheiß Ende auch noch gerne ins Gewinde gezogen. Beim Wühlen in meinen Kruschkisten bin ich dann aber auf ein Beutelchen VMQ-O-Ringe gestoßen, die einen passenden Durchmesser hatten (4,0/1,5). Das Material ist weich und lässt sich quasi quetschen. Inzwischen sind alle CSM damit ausgerüstet und damit ist auch die einzige Unzulänglichkeit des AT beseitigt.
Der klassische „Popotaster“ funktioniert mit Neodym-Ringmagneten und er ist ausgesprochen präzise gearbeitet. Da kratzt nichts, es klemmt oder verkeilt sich nichts… er funktioniert jederzeit geschmeidig. Der Lockingring ist ebenfalls mit einem Linksgewinde versehen und das ist wieder 1A! Man kann ihm mit einem Finger Schwung geben… dann dreht er sich alleine in die jeweilige Endposition (locked / unlocked). Im gesicherten Zustand schließt er plan mit dem dann gesperrten Taster ab, so dass sich der CSM auch hervorragend auf ebene Oberflächen abstellen lässt, ohne zu wackeln.
Insgesamt ist der CSM ausgesprochen einfach zu bedienen und handzuhaben, ohne dass er Probleme bereitet.
Was (wie gesagt, ist bei Kupfer zu erwarten) den CSM auszeichnet, sind die ausgesprochen geringen Übergangswiderstände und damit beinahe zu vernachlässigende Spannungsverluste. Ich habe es nicht genau nachgemessen, aber er spielt, was das anbelangt, mit dem Mk1 in der selben Liga (und das will schon was heißen). Beim Mk1 kommt es hin und wieder vor, dass ich Akkus bis nahe an die 2.5 Volt runtersauge, ohne „Entzugserscheinungen“ zu bekommen… und beim CSM ist das ähnlich. Regelmäßig wechsle ich die Akkus bei unter 3 Volt. Ich habe auch noch nicht einmal das Problem gehabt, dass sich der Taster unangenehm erhitzt. Allerdings wollen Kupferkontakte auch regelmäßig gewartet werden. So aller vier bis sechs Wochen reinige ich Kontaktflächen und Gewinde, das dauert keine Viertelstunde.
Insgesamt ist der CSM ausgesprochen robust… ist allerdings auch keine filigrane Schönheit und wartet nicht mit Schnickschnack auf. Dafür tut er aber genau das, was er soll, performt prima, ist zur Not auch mit Ersatzteilen aus dem Klempnerbedarf instandzusetzen und kostet wirklich nur nen Appel und nen Ei. Ist echt ein Ding für die Ewigkeit und damit ein ausgesprochen nachhaltiges Gerät für die TPD2-Zeit.
Daten Changeling Style 18650 Mechanical Mod |
Material: Kupfer, Edelstahl (gebürstet), Kunststoff (Isolator)
Länge: 98,7 mm Durchmesser: 22 mm Durchmesser der inneren Tube (Kupfer): 21 mm Gewicht: 128 g Taster mit Neodym-Magneten Lockingring mit Linksgewinde Geeignet für Akkus 18650 bis zu einer Gesamtlänge von 67 mm. |
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Ein schöner AT. Mir hätte natürlich prompt besser gefallen, wenn die Materialien Kupfer und Edelstahl genau umgedreht verwendet worden wären.