Schwarz oder weiß?
Die Sache mit den Disposables

Disposables, also Einweg-E-Dampfgeräte, werden derzeit sehr kontrovers in der Dampfer-Szene diskutiert. Besonders das Blog Vapers Insight hat sich regelrecht in die Dinger „verbissen“. Kann ich nachvollziehen, denn da ist schon sehr viel Schrott und vor allem Ungesetzliches auf dem Markt. Und es wird nicht wirklich dagegen vorgegangen, wenn illegale Produkte gehandelt werden. Als kritischer Verbraucher kann einem da schon der Hals anschwellen.

Aber abgesehen davon, dass halt an vielen Stellen das schnelle Geld mit unzulässigen Produkten gemacht wird (während seriöse Händler so „blöd“ sind, nur gesetzeskonforme Produkte anzubieten… neee… nicht wirklich „blöd“, sondern verantwortungsbewusst und Existenzrisiken vermeidend), werden die Teile entweder gehasst oder geliebt. Dazwischen jibbet kaum was.

Das ist allerdings keine Spezialität bei den Dispos, sondern ein allgemeiner gesellschaftlicher Trend. Bei allen strittigen Fragen tendiert die Masse zu Schwarz-Weiß-Meinungen. Und da wird dann auch oft mit aller Härte „argumentiert“. Und man wird teilweise zum „Feind“ erklärt, wenn man bei nur einem verkackten Thema mal auf der anderen Seite steht.

Wenn ich so über die Disposables nachdenke, dann sehe ich eher Graustufen, wobei es bei mir zu ziemlich dunklem Dunkelgrau tendiert.

Das fängt beim Nachhaltigkeitsaspekt an. Hey… das sind Produkte aus Plastik, Metall und es sind in der Regel wiederaufladbare Akkus verbaut. In Produkten, die vielleicht einen halben Tag lang halten und danach in der Tonne landen. Plastikstängel bei Wattestäbchen werden verboten, Trinkhalme aus Kunststoff auch (und aus Papp-Trinkhalmen schmeckt alles irgendwie nach Pappe… na, wer‘s mag), Plastikbesteck beim Essen zum Mitnehmen… auch verboten (dafür gibt es dann Holzbesteck, das vom Grundsatz her schon fast nicht funktioniert und nach kürzester Zeit so durchgeweicht ist, dass es gar nichts mehr nützt)… aber solche Einwegdampfen sind erlaubt. Ich kriege allein schon die Krise, dass da wiederaufladbare Akkus verbaut sind. Die Rohstoffe dafür sind eh schon knapp und teuer und werden in Zukunft noch knapper und teurer, weil jedes scheiß Auto bald nur noch mit Akkus läuft. Und diese Rohstoffe werden für ein wenige Stunden haltendes Einwegprodukt verschleudert.

Befürworter (oder solche, die die Dinger als „gegeben“ hinnehmen… die werden ja auch zu „Befürwortern“ und damit zum Feind erklärt) argumentieren dann mit dem Recycling und dass sie den Müll in die entsprechenden Rücknahmeboxen entsorgen. Das glaube ich denen gerne… aber die meisten, die solche Produkte kaufen, sind aktuelle oder ehemalige Raucher und junge Menschen… und mit Glück landen die draußen im normalen Abfallbehälter am Laternenpfahl, ansonsten im Gebüsch. So sieht es doch aus.

Das Plus, was Dispos haben und weshalb sie (also nur ein Grund weshalb) derzeit so gut laufen ist, dass sie schlicht und ergreifend einfach sind. Der Konsument muss sich um nichts kümmern. Er öffnet die Verpackung, steckt das Ding in‘ Mund, zieht und inhaliert. Nix muss geladen werden, nix muss nachgefüllt werden… und isses alle, kommt es weg. Sie sind die perfekteste Entsprechung zur Filterzigarette aus der Packung. Neee… sie sind sogar noch einfacher, denn man braucht nicht einmal ein Feuerzeug oder ein Streichholz.

Und sie „funktionieren“ wohl auch ganz gut. Ich hab so was noch nicht ausprobiert, aber nach den Berichten darüber, sind sie zum Dampfen und als Ersatz für die Kippe wohl sehr gut geeignet.

Einweg E-Kippen kenne ich nämlich schon seit zehn Jahren. Allerdings waren die Teile damals völlig unbrauchbar. Als ich umgestiegen bin, lebte ich noch in Deutschland, hatte aber schon das Haus in Ungarn. Ich bin dann mehrmals im Jahr hier her gependelt, habe zwei, drei Wochen hier verbracht und umgebaut und renoviert. Wenige Wochen nach meinem Umstieg mit der eGo-T waren wieder zwei Wochen Ungarn angesagt. Hierzulande gab es den Kram kaum zu kaufen… in Budapest gab es wohl ein, zwei Läden. Und auch in Berlin gab es nur sehr wenige Quellen. Als ich ein paar Tage vor Abfahrt nun 20 km zum Dampfshop in Berlin fuhr, wollte ich mich für die zwei Wochen bevorraten. Liquid gab es ausreichend… aber die Verdampfer waren bis auf einen aus. Also fuhr ich mit ausreichend Liquid und einem Ersatzverdampfer hier rüber. Hätte reichen müssen. Nach einer Woche war dann der schon ein paar Tage länger genutzte Verdampfer fertig. Also schraubte ich den neuen auf… aber der ging nicht. Auch das war damals „normal“. Von zehn Verdampfern waren immer so ein, zwei Ausschuss… gingen schlicht nicht. Schöne Scheiße. Der alte ging noch… es war auch nicht so, dass er nach verbranntem Taschentuch schmeckte… bei den Dingern war es so, dass einfach die Dampfleistung stark abnahm (die ohnehin lächerlich war). Also fuhr ich in die kleine Stadt hier um die Ecke und wurde in einem Krimskrams-Laden tatsächlich fündig. Da gab es Einweg-Dampfen… also so richtige Einweg-E-ZIGARETTEN. Die waren so groß wie eine Kippe, sahen 1:1 so aus wie ‘ne Kippe, waren billig und nur mit Tabakgeschmack zu bekommen; hab‘ mir dann erst mal eine geholt. Also zwei… die Erste und gleichzeitig die Letzte. Da kam noch weniger Dampf raus, als aus der eGo… Throathit Fehlanzeige, Geschmack Fehlanzeige. Unbrauchbar. So habe ich den schwach gewordenen Kopf noch eine Woche weiter gedampft (kein Witz… DTL!!!… ne eGo-T DTL… es ist leichter, eine Erbse durch einen verbotenen Plastikstrohhalm zu saugen… aber so hatte ich wenigstens etwas Throathit mit meinem 24er Liquid).

Also… die Dispos scheinen tauglich zu sein.

Die Hauptzielgruppe scheinen eh Tabakraucher zu sein, die das als Ergänzung sehen… oder die damit den Umstieg versuchen wollen… sowie junge Menschen (ich schreib nicht Jugendliche, obwohl die definitiv dazu gehören), die einfach mal so ein trendy Dingen benutzen wollen. Wenige werden etablierte Dampfer sein, die Dispos als „Backup“ in der Tasche mit sich tragen. Und denen scheint es wohl nichts auszumachen, dass die Teile unverschämt teuer sind.

Die Dinger, die es bei Silberstier gibt, kosten knapp neun Euro. Dafür bekommt man Wegwerf-Hardware und zwei Milliliter Liquid. Da man die Hardware eh wegschmeißt, zahlt man also für zehn Milliliter Liquid über 44 Euro. Würde sich irgendwer ein 10-ml-Pülleken Liquid für 44 Euronen kaufen? Echt? Würde das wer machen!? Dann dürfte der aber schön die Fresse wegen der kommenden Steuer halten, die solche Fläschlein von derzeit fünf Euro auf um die acht Euro bei der letzten Steuer verteuern wird.

Also… ich halte die Dinger für tauglich und praktikabel. Allerdings sind sie zu teuer und produzieren Unmengen an eigentlich wertvollen Abfall, der aber größtenteils eben nicht im Recycling landet.

Aber… es ist anscheinend so, dass die Disposables derzeit verkauft werden, wie geschnitten Brot. Deshalb nutzen doch etliche Fachhändler diese Produkte, um ihre Bilanz zu stabilisieren bzw. durch größere Gewinne einen Puffer zu bilden. Das ist für mich zunächst einmal nachvollziehbar. Etliche Händler haben schon aufgegeben, denken über Geschäftsausgabe nach oder rechnen mittelfristig damit, dazu gezwungen zu sein. Danke, Olaf, für diese prima Steuer. Damit hast Du geschafft, was die ANTZ schon seit vielen Jahren anstreben.

Allerdings ist das in meinen Augen wesentlich zu kurz gedacht… und die Konsequenzen werden (vorsätzlich oder fahrlässig) nicht gesehen.

Die Dinger sind derzeit ein Trend. Trends sind meist zeitlich begrenzt. Es ist also zu erwarten, dass die Rettung des Geschäfts nur ein Herauszögern des Sterbens ist. Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Gesetzgeber demnächst etwas gegen die Umweltsünde unternehmen wird. Sie sind höchstwahrscheinlich also nur eine kurzfristige Lösung.

Hinzu kommt, dass die Produkte (ob bewusst oder zufällig) eben sehr attraktiv für die jüngere Generation sind. Auch wenn sie erst ab 18 zu kaufen sind… der Jugendliche, der so ein Ding will, der bekommt es… entweder vom unseriösen Verkäufer (nicht unbedingt im Fachhandel… aber am Kiosk oder an der Tanke) oder über andere Quellen. Genau DAS aber bringt die gesamte Dampferei in Verruf und die Behauptung der ANTZ, die Kiiiiinder seien durch das Dampfen gefährdet, bekommt einen fetten Beweis. Das sind Argumente, das Dampfen noch wesentlich restriktiver zu regulieren… und jeder, der mal einen Jugendlichen mit so einem Ding im Mund gesehen hat, wird dem zustimmen.

Obendrauf kommt der anscheinend enorme Wildwuchs in dem Bereich. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass die meisten Geräte dieser Art absolut nicht gesetzeskonform sind. Damit gerät das Dampfen auch in diesem Bereich ins Zwielicht. Wenn viele illegale Geräte verkauft werden, nutzt es dem seriösen Händler nix, dass er nur legale Produkte verkauft. Er landet automatisch in der Schublade mit den unseriösen Händlern. Er schaufelt sich sein eigenes Grab.

Und nun mal konkret zu den Shadow Sticks, die ja zumindest legal zu sein scheinen.

Vapers Insight hat die Dinger getestet… und kommt bei der Reichweite zu ganz miesen Resultaten. Mag ja sein, dass das Produkt, das sie getestet haben, schon länger irgendwo auf Lager gelegen hat und der Akku damit nicht mehr so richtig voll war. Geschenkt! Aber 233 Züge sind von den versprochenen „bis zu 800 Zügen“ extrem weit entfernt. Sind wir mal großzügig und behaupten, mit einem frischen Akku wären da 50% mehr Züge drin, dann wären wir gerade mal bei 350 Zügen… also nicht mal bei 44% der versprochenen Leistung.

Ja… versprochen! Das ist kein Marketing und keine Werbung. Marketing wäre es, wenn auf Plakaten stünde, dass man da bis zu 800 Züge rausbekommt. Es steht aber auf der Packung und damit wird es zu einer Produkteigenschaft. Eine Eigenschaft, die dieses Produkt nicht hat. Nicht mal im Ansatz.

Um auf 800 Züge zu kommen, müsste man wohl nur Sekundenbruchteile dran zuppsen… was dann aber keine wirkliche Nutzung des Produkts bezüglich seiner Wirkung mehr wäre.

Der von den Gegnern gerne vorgebrachte Vergleich mit dem Liter Milch, der nur 800 ml sein würde, hinkt aber auch. Allein schon deshalb, weil „Züge“ keine Maßeinheit sind. Das wurde nur passen, wenn auf der Milchpackung stehen würde: „bis zu 50 Gläser“ oder so. Solange die Glasgröße nicht angegeben ist, stimmt das irgendwie. Man kann Milch auch aus dem Schnapsglas trinken.

Auf dem Produkt (also der Umverpackung) steht, dass da 2 ml Liquid drin sind. Und ich gehe davon aus, dass das so ziemlich stimmt. Vielleicht wäre es sogar möglich, aus 2 ml Liquid 800 Züge herauszubekommen… das will ich jetzt nicht nachrechnen… nur… die Akkukapazität gibt das schlicht nicht her. Das ist so, als würde man einen Liter Milch im Tetra Pak kaufen, die Milchtüte wäre aber so konstruiert, dass man nur knapp 440 ml aus der Packung raus gießen könnte und der Rest unerreichbar in der Packung verbliebe und im Müll landete. Gebe es so was, dann wären die Verbraucherschützer aber ganz schnell auf den Barrikaden. Und genauso ist es mit dem Stick. Es ist nicht möglich, praktikabel die Kapazität an Liquid auszunutzen und damit auch nicht möglich, auf 800 Züge zu kommen, wie auf der Packung versprochen. Man kommt auf maximal vielleicht um die 40% der versprochenen Züge.

Das ist Beschiss! Auch wenn man vermutlich vor Gericht damit nicht unbedingt durchkommen würde… Züge sind halt keine Maßeinheit.

Der Hersteller bescheißt den Endkunden und rückt den Händler damit auch in ein sehr schlechtes Licht… er wird zum „Mittäter“ (wie gesagt… strafrechtlich ist es eher fraglich, ob Betrug hier tatbestandsmäßig wäre).

Weshalb werden die Dispos aber trotzdem gekauft (und wieder gekauft)? Merken die Kunden das nicht? Ist es ihnen egal, dass ihnen etwas versprochen wird, was das Produkt nicht hergibt? Keine Ahnung!

Klar ist nur… auch wenn sie als Produkt funktionieren und grundsätzlich ein optimales Mittel sind, Raucher abzuholen, liefern sie den Gegnern des Dampfens jede Menge Argumente, das Dampfen weiter einzuschränken (und das ist dann ‘ne Sache, in welche die nachhaltigen, normalen Produkte auch wieder mit hineingeraten), bringen eine ganze Branche, die eh schon wegen der Steuer ums Überleben kämpft, in Verruf und überdies wird auch noch der Kunde durch falsche Versprechungen beschissen.

Für mich überwiegen die Nachteile! Deshalb richtig dunkles Dunkelgrau.

Für etliche Händler mag das als Strohhalm für die Rettung des Geschäfts erscheinen… das böse Erwachen wird aber kommen. Wie sie sich aber alternativ — also ohne Disposables — über Wasser halten sollen… das weiß ich auch nicht.

Ich verurteile keinen Händler, der auf diese Produkte setzt, appelliere aber an sie, einmal an die Konsequenzen zu denken und zu überlegen, ob das nicht lediglich eine äußerst kurzfristige Lösung ist, die das Geschäftssterben nur etwas hinauszögert. Vor allem aber ERWARTE ich vom seriösen Händler, dass er JEDEN Kunden darüber aufklärt, wenn die versprochenen Züge nicht im Ansatz zu erreichen sind. Er muss so ehrlich sein, z.B. beim Shadow Stick immer dazu zu sagen, dass die 800 Züge nicht machbar sind, sondern eher so 300 bis maximal 400. Auch auf die Gefahr hin, dass der Kunde dann ggf. von einem Kauf absieht.

Und der „Szene“ empfehle ich, einfach auch mal Graustufen zuzulassen. Tretet einfach mal einen Schritt zurück, schaut Euch das Gesamtbild an und seht, dass es fast immer Schattierungen zwischen schwarz und weiß gibt. Das hindert Euch ja nicht daran, Euch eine eigene Meinung zu bilden und auch dabei zu bleiben… aber es ermöglicht, nachzuvollziehen, weshalb Andere die Sache vielleicht anders sehen.

8 Kommentare

  1. Danke für den Artikel!
    Mein (bisher?) bevorzugter Dampferladen in Berlin F’Hain bewirbt die Dinger in einem Maße, dass man sich fragt, wo die Müllvermeidungsdebatten der letzten Jahrze versickert sein mögen. Dennoch hatte ich kurz erwogen mir einige wenige dieser Wegwerfprodukte zuzulegen, da ich z.B. in einem Club meinen Verdampfer nicht ständig in der Hand halten möchte, und ich damit rechne mindestens jedes zweite Mal ein neues Gerät auf den Eintrittspreis aufschlagen zu müssen.
    Jetzt, nachdem ich informiert bin, dass 1.) Akkus statt Batterien verbaut werden und 2.) weniger Dampf als angegeben möglich ist, sind sämtliche Kaufgedanken verflogen und es bleibt ein weiteres Symptom der Wohlstandsverwahrlosung, das uns wohl einige Zeit nerven wird.

  2. Schöner Artikel.
    Ich sehe übrigens die Graustufen durchaus.

    Und ja ich habe mich an dem Thema sehr wohl festgebissen, weil es etwas ist, was die Zukunft des Dampfens weit stärker treffen wird (zumindest Meiner Meinung nach) wie es jede Steuer tun wird.
    Ein Blick nach Frankreich oder UK zeigt wohin die Reise geht.

    Es gibt natürlich legitime und nachvollziehbare und legal Einsatzzwecke für diese Produkte.
    Würde man nur diesen Markt bedienen dann müsste hier niemand seine Zeit mit dieser Produktklasse verschwenden. Disposables sind so alt wie das dampfen an sich. Und sie blieben ein kleiner Randmarkt der „ignoriert“ werden konnte. Aus Gründen.

    Außerhalb des Dampfer-Fachhandels werden auch in D diese Produkte sehr offen und gezielt an ein sehr Jugendliches Publikum beworben und sie verbreiten sich dort grade explosionsartig und die „Branche“ schaut zu und macht (teilweise) mit.
    Das gleiche haben wird schon in den USA und China gesehen und in beiden Ländern lieferte das den Grund das der Gesetzgeber brutal durchreguliert hat.

    „Schützt die Kinder“ ist ein Argument das einfach zieht!

    Dazu kommt leider das mittlerweile eine kompletter Wildwuchs an illegal und teils sogar gefährlichen Produkten im Umlauf ist, die keinerlei Regulierung und Regeln in der Praxis folgen.
    Teils wird mittlerweile sogar auf den Packungen offen gelogen um in Kontrollen besser durchzukommen. Das ist Kriminell und Mafiartig was dort mittlerweile passiert.

    Ich sehe daher eine reale Gefahr das diese Disposables zusammen mit ihrer Zielgruppe zu einem schnellen Aromenverbot führen werden das dann den Markt an sich beendet.
    Siehe USA oder China

    1. Ja… das „Festbeißen“ war auch durchaus positiv gemeint. 😉

      Ansonsten sehe ich genau die Gefahren, die Du skizzierst. Ich sehe das nur etwas „entspannter“, weil nach meiner Auffassung der Drops eh schon gelutscht war, bevor der Hype um die Einwegstifte losging. Es mag ein „Nachbrenner“ dafür sein, was in Zukunft auf uns zukommt… aber es käme auch ohne den Kram.

      Was mir an den Diskussionen auf den Zünder geht, ist, dass es nur noch „Freund“ oder „Feind“ gibt. Ist man nicht unwiderrücklich und total einer bestimmten Meinung, dann wird man zum Feind. Das ist aber nicht auf Dispos beschränkt, sondern findet sich inzwischen in allen Bereichen der Gesellschaft.

      1. Da bin ich optimistischer … würde man da jetzt öffentlichkeitswirksam und laut als Branchenverband aufräumen könnte man das Schlimmste abwenden. Man könnte noch zeigen das man sich drum kümmert. Am Tag nach einer relevanten Schlagzeile dazu ist diese Chance vorbei. Dann hat man bewiesen das es einem egal ist

  3. Zum einen: ich sehe in den Dispos auch den überteuerten E-Schrott, der in der Gasse rumliegt.
    Zum anderen: sind die für umstiegswillige / interessierte Raucher eine Möglichkeit mit dem Dampfen kostengünstig in Kontakt zu kommen.

    Für Fachgeschäfte könnten die sogar eine Chance sein neue Kunden zu akquirieren.
    Mein Gedanke dazu:
    Der Kunde erhält bei Rückgabe der leeren Dispo (oder 2,3) mit der Quittung einen Preisnachlass auf eine „richtige“ Dampfe.
    Damit könnte man denen helfen, die Bedenken haben den Gegenwert von einer halben Stange Zigaretten in den Versuch mit der E-Dampfe zu investieren ohne zu wissen ob das was für die ist.

    Was aber in Fachgeschäften auf jeden Fall passieren sollte: Rücknahme der leeren Dispos bei Neukauf. Solche Angebote würden eine positive Unterscheidung zu windigen Händlern bieten und sind wenig aufwändig, da sowieso Akkus zurückgenommen werden müssen.

    1. „Zum anderen: sind die für umstiegswillige / interessierte Raucher eine Möglichkeit mit dem Dampfen kostengünstig in Kontakt zu kommen.“

      Ja – nur wie? Was bleibt denn nach dem Erstkontakt? – Mit großer Sicherheit eine totale Produktenttäuschung mit dem Gefühl „Dampfen ist wohl nichts für mich“.
      9 Euro zum Fenster raus, dann schmeißt man nicht noch mal schnell 25 hinterher für ein kleines Fertigverdampfer-Einsteigerset oder gar 60 Euro für was annähernd Vernünftiges.
      Das ist doch auch das Ding: Die Dispos haben das Potenzial, das Dampfen bei den Interessierten quasi totzuwerben.

  4. Der einzige Vorteil der Disposables liegt in der Einfachheit der Verwendung.
    Wer es aber nicht schafft einen Pod aufzuladen und nachzufüllen, dem spreche ich dann auch ab ein tankbares Auto zu fahren, ein aufladbares Handy zu nutzen oder von Porzelangeschirr zu essen.
    Der Fachhandel wird am Ende nicht nur an absurden gesetzlichen Regulierungen, sondern auch an der eigenen Kurzsichtig zu Grunde gehen.
    Ob ich das jetzt schwarz/weiß sehe…. da muss ich mich mal selber reflektieren.
    Eigentlich ist es auch egal, wie wir innerhalb der Blase zu den Dingern stehen. Entscheidend wird die Außenwahrnehmung in Politik und Medien sein – und da bin ich ganz bei Marc: es ist ein weiterer Sargnagel für das Dampfen an sich. Ob es jetzt der letzte oder vorletzte ist, spielt da keine Rolle mehr.

  5. „Disposables“ ????

    Da wird das E-Dampfen bereits seit einigen Jahren von vielen Seiten zu Nichte gemacht, (gerade die offenen Systeme) mit hanebüchenen, verlogenen und scheinheiligen Argumenten wie: allen voran Jugend und Kinderschutz und wie gefährlich das alles sei. Das stinkt doch bis zum Himmel und die Hölle zugleich. Journalisten der Mainstreammedien sind leider unfähig, klar und Sachlich zu berichten über das Thema E-Dampfe. Sie schreiben nur das was sie schreiben sollen, dürfen…. Das hat alles System. „Es kann doch nicht sein, das geht so nicht, das müssen wir anders schreiben“….

    Ich verstehe zwar auch das die Offlinehändler ums überleben kämpfen und sich gewissermaßen über Wasser halten müssen und Alternativen anbieten möchten. Aber hier ist doch genau der Widerspruch. Genau diese „Einwegdampfen“ machen es doch gerade den Jugendlichen leicht es auszuprobieren. Geld für offene Systeme haben die heranwachsenden in der Regel eh nicht. Und wer jetzt meint, die „Disposables“ gibt es doch erst ab 18 Jährchen zu kaufen? Echt jetzt? Wirklich? Hüstel, hüstel…. Wie leicht es immer noch ist für Jugendliche an Tabak/Alkohol zu kommen, davon redet schon lange niemand mehr.

    Mit den Disposables versucht man mehr Umsatz zu generieren, ergo Steuer, will eventuell Umstiegswillige Tabakraucher dazu bewegen umzusteigen (was nicht funktionieren wird). Die vielen Langjährigen E-Dampf Konsumenten, die ihr Equipment haben, werden sich niemals Einweg-Dampfen kaufen. Ein neues Zielpublikum wird quasi geschaffen. Werden Einweg Dampfgeräte es schaffen die Tabakzigarette auf lange Sicht abzulösen. Da setze ich jetzt mal ein Riesengroßes Fragezeichen??….

    Die Politik? Diese Scheinheiligen Volksvertreter haben sich mal wieder der Tabaklobby unterworfen und werden das stillschweigend akzeptieren/hinnehmen. Das ganze Gefasel von Jugendschutz können die sich mal ganz gepflegt dahin stecken wo bei mir nur Schei…. raus kommt.

    Das waren meine Gedanken dazu. Aber was weiß ich schon…

    Bombus

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