Hallo Christian,
Du bist ja Neueinsteiger im Liquidbusiness mit Deiner Firma Lilith’s Kitchen e.U.. Aber fangen wir erstmal mit dem Persönlichen an, damit Dich unsere Leser kennen lernen.
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Hast Du damals geraucht? Wieviel? Gesundheitliche Auswirkungen?
Ja, ich habe 18 Jahre lang geraucht, zuletzt 2 Packungen á 20 Zigaretten jeden Tag. Das spürt man natürlich im täglichen Leben auch schon. Die Kondition war nicht mehr vorhanden und auch mein gesamtes Immunsystem hatte bereits darunter gelitten.
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Wie bist Du auf’s Dampfen gekommen?
Ich selbst habe mal in einer Weiterbildung gesehen, wie jemand hinter vorgehaltener Hand in einen Rucksack zu rauchen schien und wurde neugierig, da man nichts davon gerochen hat. Zu dieser Zeit gab es aber nur sehr teure Startersets in Tabakläden, und die wurden einem natürlich auch gar nicht erst vom Personal empfohlen. Erst als nach Weihnachten 2013 meine Frau von den E-Zigaretten ihrer Arbeitskollegen berichtete, erfuhren wir vom ersten Dampferladen, wo es günstige Startersets gab.
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Wer von euch hat den Anstoss gegeben?
Zu diesem Zeitpunkt war das eindeutig schon eine gemeinsame Entscheidung. Wir wollten beide nicht mehr rauchen, es war teuer und stank und eigentlich war es nur die Sucht, was einen zur Zigarette greifen liess .
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Mit welchen Geräten/Liquids habt ihr angefangen?
Wir haben mit einem ganz einfachen EgoAkku und CE4 Verdampfern begonnen. Keine Volt oder Watt Regelungen, einfach nur Wölkchen 🙂
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Was ist jetzt eure Lieblingsdampfe, euer Liquid?
.. das ist schwer… natürlich das eigene … aber man schaut natürlich auch immer gerne, was die Konkurrenz macht. Milkman und Churrios waren sehr inspirierend, aber das eine Liquid gibt es nicht.
Auch bei Geräten ist es schwer. Der Trend zum Keramikcoil ist interessant und wir haben auch mehrere Vaporessos, aber auch TFV4, Crius und Co stehen bei uns nie lange herum. Dazu immer gute Akkuträger von Dicodes oder Smok. Gerne was mit DNA Chip. -
Welche Erfahrungen habt ihr privat mit dem Dampfen gemacht? Positive Entwicklung?
Sehr positiv. Neue Lebenskraft, neue Leute, neuer Job (in der Dampfbar im Café Einstein). Gesundheitliche Verbesserung, die Wiederkehr der Geschmacksknospen.
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Wer hatte die Idee mit dem Namen Lilith’s Kitchen?
Nun meine Frau hat sich als Bloggerin immer Elli-Lilith genannt, weil Lilith schon vergeben war. Unser Vertriebspartner (Crazy Flavour) fand Lilith perfekt und meine Frau hatte gleich das Bild vom Hexenkessel im Kopf. So war Lilith’s Kitchen geboren.
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Wie hat das mit der Umsetzung euers Konzepts geklappt? Welches Konzept?
… hihi… das war alles irgendwie chaotisch, einfach nur von A nach B nach C. Wir haben uns beim Gründerservice beraten lassen.
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Würdet ihr das noch mal machen?
Auf jeden Fall.
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Wie seht ihr eure wirtschaftliche Zukunft im Hinblick auf die TPD 2?
Bei Liquids sehe ich keine großen Schwierigkeiten. Alles was vor 20. Mai auf den Markt kommt, wird auch weiterhin bestehen. Es wird wohl eine generelle Durststrecke von 6 Monaten bei neuen Liquids geben, weil jeder 6 Monate vorher um eine Zulassung ansuchen wird. Da man aber ohnehin keine Werbung machen darf, wird es dem Endverbraucher nicht so auffallen, was da im Hintergrund alles passieren muss, von der Idee bis in die Regale.
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Welche Auswirkungen wird z.B. die Begrenzung auf 20mg/ml Nikotin in 10ml Fläschchen haben? Habt ihr eine Lösung?
Da wir nur die Stärken 3 mg und 6 mg anbieten, wird sich nur die Flaschengröße ändern. Wir werden hier versuchen, preislich beim Alten zu bleiben, auch wenn es mehr Flaschen braucht und 10ml genauso viel kostet wie 30ml. Außerdem würde ich mir hier vom Handel eine Recyclinginitiative wünschen. Da lässt sich sicher eine Möglichkeit finden, nachhaltig zu arbeiten.
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Ihr habt ja auch nikotinfreie Liquids. Wie verhält es sich da?
Das wissen wir selbst noch nicht. Rechtlich dürfen wohl nikotinfrei Liquids weiter in großen Fläschchen verkauft werden, aber da werden wir uns nach der Nachfrage richten. Wenn die 0er Dampfer 30 oder 50 ml bevorzugen, passen wir uns an.
Was möchtest Du den Lesern noch mitteilen?
Lilith’s Kitchen ist trotz oder gerade wegen der TPD2 entstanden. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, unsere Liquids soweit wie möglich zu verbreiten. Das Dampfen ist nicht mehr aufzuhalten, es sei denn, wir lassen es zu. Und auch wenn man keine Reklame machen darf, darf man seine Kunden immer noch beraten. Wir werden also einfach versuchen, überall präsent zu sein, damit die Menschen neugierig werden und sich informieren. Sobald einer zu uns in die Dampfbar kommt, wird er informiert. Wenn uns auf der Straße jemand anspricht, wird er informiert. Deshalb ist es auch wichtig, dass wir uns alle nicht verstecken. Natürlich ist es ein Risiko sich jetzt selbstständig zu machen. Aber je mehr das tun, desto eher erkennt man „da oben“, dass bei uns auch Geld zu machen ist, nicht nur bei Tabak- und Pharmafirmen, aber eben, nur wenn man uns nicht überreguliert.
Sicherheit für den Endverbraucher ist wichtig. Aber Sicherheit heißt in erster Linie Aufklärung (wie es ja bei Zigaretten auch passiert) und nicht Bevormundung. Wir wollen die Freiheit – zu wählen – erhalten.