Wie entsteht ein Liquid?

Wir alle kennen es. Wir gehen in unseren Lieblingsoffi-Shop und kaufen ein paar Aromen und Basen und was wir sonst so zum Mischen brauchen.

Wir mischen mit einer gewissen Vorstellung im Kopf und am Ende ist die große Enttäuschung da. Es schmeckt nicht annähernd wie das Liquid von Hersteller XY. Wie macht der das nur? Was ist sein Geheimnis?

Nachbaurezepte füllen seit Jahren die Websiten und es wird doch nie so, wie das Original.

Tja ich werde es euch heute verraten. Nein, ich verrate euch nicht mein Rezept für unser bestes Liquid, aber ich verrate euch, wie es dazu kam und wie es immer wieder zu neuen Rezepten kommt.

Schritt Nummer 1: Eine eigene Idee

Der Versuch vorhandene Liquids nachzumischen ist so aussichtslos wie die Coca Cola Formel nachzubauen. Und da es da mit den ganzen Aromen um ähnliche Stoffe geht, versucht es erst gar nicht. Denkt nicht an das Liquid, das ihr wollt, sondern setzt beim täglichen Essen und Trinken an.

Nicht alles, was man gerne isst und trinkt macht auch beim Dampfen Sinn. Aber vieles davon.

Unsere erste Idee entstand zur Faschingszeit (in Deutschland Karneval).

Ich kam fast täglich nicht darum herum mir meine geliebten Faschingskrapfen mit Marillenmarmelade zu kaufen. Mein Mann, der bereits fleißig Mischexperimente machte, kam auf die Idee – ein Krapfen zum Dampfen.

Schritt Nummer 2: Umsetzen

Wir sind durch mehrere Online und Offlinestores getingelt, um zu sehen, ob es sowas nicht schon gibt und haben uns mehrere Aromen dabei eingekauft.

Jedes der Aromen wurde erstmal einzeln angemischt und das teilweise weit über der empfohlenen Dosierung. Was uns zu Schritt 3 bringt.

Schritt Nummer 3: Nicht an Vorgaben halten

Hätten wir uns an die Vorgaben der Aromenhersteller gehalten, wäre unser Liquid nichts geworden.

Man muss genug Aroma haben und mehrere Dosierungen ausprobieren.

Hat man die richtige Dosis gehts zum nächsten Schritt.

Schritt Nummer 4: Kombinieren

Hat man mehrere gereifte Liquids mit Singlearomen, kombiniert man diese nun nach Lust und Laune. Will man mehr fruchtig oder mehr süß und teigig. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Und wenn man für sich selbst das richtige gefunden hat, kommt der schmerzhafte Teil.

Schritt Nummer 5: Das Teilen

Jetzt heißt es nicht geizig sein und alles selber dampfen. Jetzt heißt es ab zum Stammtisch und herumreichen. Schließlich bringt es nichts, ein Liquid zu vermarkten, das nur einem selbst schmeckt.

Und wenn man dann Glück hat, trifft man auf einen, der sich bereits einen Namen in der Branche gemacht hat und dir sagt, dass es das ist. Das ist dein Tor in die Dampferbranche.

Dann kommt nur noch die Pflicht.

Schritt Nummer 6: Der rechtliche Teil

Jetzt heißt es ab zum Gewerbeamt. Zum Glück kann man Liquids und Aromen als freies Gewerbe anmelden. Dieser Teil kostet in Österreich gute 100€ und schon hat man eine UID Nummer und das Finanzamt will regelmäßig Geld sehen :-).

An dieser Stelle möchte ich euch jedenfalls den Gründerservice empfehlen. Diese haben uns sehr geholfen und auch gleich die elektronische Gewerbeanmeldung übernommen. Vom Gründerservice gibts einen Leitfaden für Neugründer. Den solltet ihr definitiv nicht links liegen lassen, da er viele nützliche und wichtige Informationen enthält.

Wenn die Bestätigung der Gewerbeanmeldung eintrifft, gehts weiter zum Handelsgericht*. Dort lässt man dann den offiziellen Firmennamen und Standort eintragen.

Wenn ihr die Produktion gleich am Anfang auslagert, könnt ihr die Firma auch auf eure Privatadresse anmelden (klärt dies aber vorher mit dem Vermieter ab). Ansonsten braucht ihr ein Büro/Labor, dass ihr euch anmietet und auf das eure Firma läuft.

Für die Großproduktion des eigenen Liquids/Aromas empfiehlt es sich eine Firma zu engagieren. Diese gibt es in Deutschland, Österreich, Kroatien und Russland bereits gut aufgestellt und zu guten Preisen.

Oder man besorgt sich alles für die Abfüllung und baut sich ein kleines Labor im Büro und steht in seiner Freizeit selbst an der Pumpe.

Am Anfang wirkt alles recht kompliziert aber da helfen einem Köpfchen, ein Steuerberatungsbüro und die Bereitschaft, viel Zeit in das Projekt Selbstständigkeit zu investieren.

Kann man damit wirklich was verdienen?

Ja man kann. Aber wie bei jeder anderen Branche gilt, dass nur der Tüchtige reich belohnt wird. In jedem Fall aber sind die Chancen, damit Verluste zu machen verschwindend gering. Und es ist immer besser sein Geld und seine Fähigkeiten in das eigene Handwerk zu investieren, als in Aktien oder Bitcoins. Denn man hat seinen Erfolg immer selbst in der Hand.

Zum Abschluss sei gesagt, dass man bei allem was es zu beachten gibt, natürlich immer wieder Durchhänger hat und wenn man weiß, dass man längere Zeit nichts mehr machen kann, bleibt immer die Möglichkeit das Gewerbe ruhend zu stellen.

Ich jedenfalls bin froh, dass wir den Schritt gewagt haben. Wichtig ist nur, nicht zu viel zu erwarten und es langsam und sicher anzugehen. Nicht gleich große Firmenkredite nehmen und den Job kündigen und am Ende mit einem Haufen Schulden dastehen, weil es gerade nicht gut lief und man das Geld, dass für die Produktion gedacht war, stattdessen in die Miete stecken musste.

Wenn ihr fleißig seid und gute Kontakte zur Community pflegt, könnt ihr euch etwas aufbauen und euch einen finanziellen Polster erarbeiten, der euch den Weg in die volle Selbstständigkeit ermöglicht.

Oder ihr lasst es gemütlich nebenbei mitlaufen und freut euch über das zusätzliche Einkommen, mit dem ihr euch eine schöne Zeit machen und öfter mal einen Urlaub machen könnt.

 

*Handelsgericht Wien, Marxergasse 1a, 1030 Wien

Nützliche Links:

https://www.gruenderservice.at/

Firmen für die Großproduktion:

ELDA (Kroatien)

hisvape, ultrabio (Deutschland)

 

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