Das Parlament in Estland hat entschieden, die im Juni 2018 eingeführte hohe Steuer auf Liquids (ca. 20 Cent pro Milliliter) vorerst (zunächst bis zum 31.12.2022) auszusetzen.
Die Einführung der Steuer hat zu einem rasch anwachsenden Schwarzmarkt und illegalen Importen geführt (Schätzungen zufolge geht man von bis zu 80% Schwarzmarktanteil bei Liquids aus). Die Verantwortlichen in Estland stellten fest, dass dadurch nicht nur ungeprüfte und potenziell gefährliche Liquids konsumiert wurden, sondern dass dadurch der Zugang für Minderjährige erst wieder ermöglicht wurde. Ein unkontrollierter Schwarzmarkt schert sich nicht um den Jugendschutz.
Mit der Aussetzung der Steuererhebung hoffen sie, diesem Trend entgegenzuwirken. Es wird sich zeigen, ob die Maßnahme Wirkung zeigt, oder ob auch andere Einschränkungen fallen müssen, um den Schwarzmarkt trockenzulegen. Weitere Gründe für die unerlaubten Importe (vor allem aus Lettland und Rußland) sind die Aromenbeschränkung und das Verbot des Online-Handels. Es steht zu befürchten, dass sich die Dampfer in Estland trotz des Wegfalls der Steuer weiterhin aus dem Ausland versorgen, allein schon, um ihre Lieblingsgeschmäcker genießen zu können.