Brunhilde schaut wieder nach vorn!

[WORKSHOP] So bastelt man sich in zehn Minuten
Zwischenringe, um den Verdampfer gerade auszurichten

Zugegeben, bei den meisten Verdampfern ist es egal: Man schraubt sie auf den Akkuträger, und sie sehen von jeder Seite aus gleich aus. Es gibt aber auch Verdampfer mit „Gesicht“, die Brunhilde ist das beste Beispiel!
Leider nehmen die Maschinen, die das 510er-Gewinde schneiden, darauf keine Rücksicht, und so ist es Zufall, ob die Bruni auf dem Verdampfer geradeaus in die Welt blickt – oder schräg irgendwohin.

Brunhilde blickt schräg nach links – das ärgert viele Dampfer

Ästhetisch veranlagte Menschen stört das. Deshalb bieten einige Dampfershops inzwischen so eine Art Unterlegscheiben aus Kunststoff an, die auf das Gewinde gepackt werden und so den Verdampfer ein paar Millimeter-Bruchteile auf Abstand vom Akkuträger halten, es braucht nun eine Viertel- oder halbe Drehung weniger, bis der Verdampfer fest sitzt. Diese Scheiben werden billigst hergestellt und teuerst verkauft – mehrere Euro für ein bisschen Plastik!

Dabei kann man sich selbst helfen, und das in wenigen Minuten.

Wir brauchen nicht viel:
1 Schere
1 Büro-Locher
1 alten Fahrradschlauch (ersatzweise geht auch dünne Pappe, zum Beispiel von einer Klopapierrolle). So ein Gummischlauch ist deshalb ideal, weil er elastisch ist und die Drehung des Verdampfers deshalb ein wenig variabel bleibt – die mittige Ausrichtung ist damit meistens einfach.

Fahrradschlauch bis zum Anschlag in den Locher schieben – der Loch-Anstand stimmt!

Nachdem wir den Schlauch durchgeschnitten haben, stecken wir ein Ende in den Locher und stanzen ein Loch. Das ist zwar leider ein wenig enger als das vom 510er-Gewinde, aber Gummi ist dehnbar. Verwendet man Pappe, kann man das Loch mit der Scherenspitze aufweiten.

Links das gelochte (und abgeschnittene) Schlauchstück: Der vom Locher vorgegebene Abstand ist für Profile > 22 mm goldrichtig, daran sollte man sich beim Ausschneiden des Kreises orientieren

Der Abstand des Lochs von der Kante des Schlauches, die in den Locher geführt wird, liegt ein klein wenig unter dem Radius eines 23 mm-Verdampfers, das ist ideal. Nun kann man das Gewinde durch das Gummi stecken und mit dem Kugelschreiber einen Kreis herumziehen, den man dann (knapp) ausschneidet – oder dies einfach frei Hand machen, man orientiert sich an dem vorgegebenen geringsten Abstand des Lochs vom Rand. Das geht mit der Büroschere ganz gut. Eine exakte Kreisführung ist nicht wichtig, es sollte nur kein Gummi überstehen. Anschließend wird die Gummischeibe auf das Gewinde gesteckt.

Die gelochte Gummischeine wird über das 510er-Gewinde gezogen

Hinweis: Mehr als eine Gummischeibe lässt sich kaum verbauen. Sollte der Abstand gar nicht stimmen, kann man die Bastelei mit anderen Materialien (Pappe, Folien von Schnellheftern) und dann mit mehreren Lagen ausprobieren.
Den Verdampfer wieder auf den Akkuträger schrauben und ausrichten – fertig!

Die Brunhilde schaut wieder nach vorn!
Die schwarze Gummischeibe ist kaum erkennbar.

Eine kleine Einschränkung: Diese Methode funktioniert leider nur dann, wenn die gerade Ausrichtung des Verdampfers erreicht ist, kurz bevor dieser fest sitzt. Um mehr eine halbe Windung oder mehr auszugleichen, bräuchte man einen größeren Abstand – dies führt aber dann meist dazu, dass der Pluspol keinen Kontakt mehr hat. (Allerdings helfen dann auch keine gekauften Scheiben.)

2 Kommentare

  1. Ja, das macht Sinn; sich einen Verdampfer kaufen und dann basteln, dass er „hübsch“ auf dem Akkuträger sitzt.
    Tip: bei guten Verdampfern mit Gesicht wird schon bei der Konstruktion an diese Problematik gedacht. Wenn man gleich diese Verdampfer kauft, hat man gar keine Einschränkungen, weil es nichts zu basteln gibt.

    1. Naja, die Hilde – ich habe 4 DL – ist schon ein verdammt guter Verdampfer mit Gesicht, zudem bezahlbar; ich befürchte, wenn die Hilde mit weiteren Rafinessen ausgeestattet wäre, könnte sie viel teurer werden! Ich kann mich aber auch irren.
      Die Lösung gefällt mir!

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