Eine Studie zur Mundgesundheit von Dampfern

Wir werden oft mit falschen Vorurteilen gegenüber dem Dampfen konfrontiert.

Wir wissen, dass es mindestens 95% weniger schädlich ist als Rauchen.
Ich persönlich bezeichne Dampfen gerne als so harmlos wie Kaffee trinken und Schokolade essen.
In Maßen genossen ist es unbedenklich, aber es wird immer Menschen geben, die aufgrund von Vorerkrankungen, wie zum Beispiel einer Allergie oder Unverträglichkeit, darauf verzichten müssen.

Wir hören aber immer nur von den negativen Fällen und nie von den vielen positiven Beispielen, die der Umstieg von Rauchen auf Dampfen auf die Gesundheit hat.

Also wenn ihr in Wien oder Wien Umgebung zu Hause seid, könnt ihr nun entscheiden, ob ihr einen Beitrag leisten wollt zu zeigen, dass wir Dampfer in vielen Punkten nicht etwa mit Rauchern, sondern mit Nichtrauchern gleichgestellt werden sollten.

Denn kurz vor dem letzten Lockdown in Wien kam jemand von der UNIVERSITÄTSZAHNKLINIK der MEDIZINISCHEN UNIVERSITÄT Wien und bat darum Infoblätter bei uns (im Vapeshop) auflegen zu dürfen.

Es werden nämlich Studienteilnehmer gesucht.

Hier der Inhalt des Flyers:

MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT WIEN

UNIVERSITÄTSZAHNKLINIK MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT

Leidenschaftlicher Raucher? (seit mindestens 1 Jahr)
Begeisterter Benutzer von e-Zigaretten? (seit mindestens 1 Jahr )

Dann laden wir Sie herzlich zur Teilnahme an unserer Studie über den Einfluss elektronischer Zigaretten auf die Mundgesundheit ein.

Herkömmliche Zigaretten erhöhen das Vorkommen von möglicherweise krankmachenden Bakterien und Pilzen im Mund-, Nasen-, und Rachenraum und fördern Zahnfleischentzündungen.

Bieten e-Zigaretten eine gesündere Alternative?
Beeinflussen auch e-Zigaretten die Entstehung von Zahnfleischentzündungen?
Beeinflussen auch e-Zigaretten die Zusammensetzung der gesamten Pilz und Bakterien Flora im Mund-, Nasen-, und Rachenraum?

Die Teilnahme an dieser klinischen Studie wird nur einen Ambulanzbesuch an der Universitätszahnklinik (Zeitaufwand ca. 60 Minuten) umfassen. Ihr Aufwand wird entschädigt.

Folgende Maßnahmen werden durchgeführt

Sie werden auf das Vorliegen von Zahnfleischentzündung untersucht mit Hilfe von Papierstreifen wird Probenmaterial aus Ihren Zahnfleischtaschen entnommen eine Speichelprobe wird genommen, ein Nasen- und ein Rachenabstrich werden angefertigt, eine Blutabnahme wird durchgeführt und ein Panorama Röntgen auf freiwilliger Basis.

Bei Interesse wenden Sie sich an:

Kathrin Spettel Msc.
T: +43(01)40400-51630
kathrin.spettel@meduniwien.ac.at

Verantwortlich für die Studie sind:

Frau Dr. med. Iris Camp PhD und DDr. Markus Laky, MSc

Natürlich wollten wir gerne helfen, aber wir haben schnell gemerkt, dass das kaum jemand anschaut und uns natürlich gefragt warum. Es fehlen viele für uns relevante Informationen, aufgrund diverser bösartig interpretierter oder schlicht falsch durchgeführter Studien sind wir gebrannte Kinder, und deshalb haben wir in der Redaktion der Nebelkrähe mal Fragen zusammen getragen und diese an die Studienleitung geschickt. Es hat sich zwar coronabedingt alles etwas verzögert, aber nun haben wir alle Antworten für euch.

Hier findet ihr alles, was ihr wissen müsst, um zu entscheiden. ob ihr an der Studie teilnehmen könnt und wollt:

Welche Daten werden von den Probanden erhoben?

Zuerst wird ein Fragebogen ausgefüllt, bei welchem die Rauchgewohnheiten, das Alter, die Trinkgewohnheiten, sowie der Impfstatus abgefragt wird. Die Probanden erhalten zuerst eine zahnärztliche Untersuchung auf das Vorliegen einer Zahnfleischentzündung. Dabei werden die Tiefen der Zahnfleischtaschen gemessen und schmerzfrei Proben aus den Zahnfleischtaschen entnommen und ein Screening auf Zahnfleischentzündung begünstigende Keime durchgeführt. Weiters werden Abstriche der Nase und des Rachens durchgeführt, um ein mikrobiologisches Screening auf Pathogenen zu ermöglichen. Zudem wird aus diesen Abstrichen eine Mikrobiom-Analyse vorgenommen. Außerdem erfolgt eine Blutabnahme, bei welcher ein großes Blutbild und Entzündungsparameter bestimmt werden.

Werden auch Dampfer untersucht, die ebenfalls weiterhin rauchen (Dual User), falls ja werden diese in der Studie als eigene Gruppe geführt?

Es werden auch Dual User in die Studie eingeschlossen, und diese werden als separate Gruppe geführt und ausgewertet.

Wird die Menge an Zigaretten bzw. der tägliche Liquidverbrauch erhoben?

Es wird die Anzahl an gerauchten Zigaretten pro Tag, die Marke der gerauchten Zigaretten oder e-Zigaretten erfasst. Es werden zusätzlich die verschiedenen Geschmacksrichtungen des Liquids erhoben.

Gibt es Vorerkrankungen, die einen Ausschluss als Proband zur Folge hätten (chronische Erkrankungen, die Zahnfleischentzündung begünstigen?

Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, immunsupprimierte PatientInnen oder PatientInnen mit Tumorerkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen sind von der Teilnahme an der Studie ausgeschlossen. Weitere Ausschlusskriterien sind Antibiose in den letzten drei Monaten, sowie ein zurückliegender stationärer Aufenthalt. Zudem darf keine Schwangerschaft vorliegen.

Welche Werte werden durch die Blutabnahme erhoben?

Über die Blutabnahme wird ein großes Blutbild (Differentialblutbild) und ein Entzündungsparameter (hsCRP) bestimmt.

Werden auch aktuelle Zahnoperationen berücksichtigt? (aktuelle Zahnimplantat-Operation)

Personen, welche Implantate und Brücken haben, werden nicht von der Teilnahme an der Studie ausgeschlossen.

Wird zwischen Liquid zum Dampfen mit oder ohne Nikotin unterschieden?

Es wird erhoben, ob Liquids ohne oder mit Nikotin benutzt werden. Da nicht alle Probanden den Nikotingehalt des Liquids wissen oder mehrere verwenden, wird eine Cotinin Bestimmung aus dem Speichel vorgenommen. Cotinin ist ein Abbauprodukt von Nikotin und die Höhe des Cotinins korreliert mit der Höhe der Nikotinaufnahme.

Wird die Zahnpflege mit eingebunden? Also wie oft werden die Zähne geputzt? Mit Mundspülung oder ohne Mundspülung? Oder auch ob die Probanden regelmäßig zur Mundhygiene gehen.

Das Zahnputzverhalten wird nicht direkt abgefragt. Es werden jedoch verschiedene Parameter erhoben wie beispielsweise Plaquewerte, welche die Zahnputzgewohnheiten widerspiegeln.

Welche möglichen Gemeinsamkeiten zwischen Tabakrauch und nikotinhaltigem oder freiem Dampf sehen Sie? Auf welche Inhaltsstoffe bezieht sich die Prämisse der Studie, dass Dampfen überhaupt Einfluss auf die Mundgesundheit haben könnte?

Bei konventionellem Rauchen ist bereits in Studien belegt, dass bei Rauchern das Vorkommen von Pathogenen im Mund- und Rachenraum erhöht sein kann. Zudem wurde beschrieben, dass es zu einer Verschiebung der mikrobiellen Flora (Mikrobiom) kommen kann. Diese Daten wurden beim Vaping noch nicht erhoben. Der Zweck dieser klinischen Studie ist es, herauszufinden, wie sich die Verwendung elektronischer Zigaretten – im Vergleich mit herkömmlichen Zigaretten – auf die Gesundheit des Mund-, Nasen- und Rachenraumes auswirkt. Dabei sollen verschiedene Punkte untersucht werden:

  • Fördern elektronische Zigaretten (genauso wie herkömmliche Zigaretten) die Entstehung von Zahnfleischentzündung? Wird der Behandlungserfolg bei vorliegender Zahnfleischentzündung durch elektronische Zigaretten beeinträchtigt?
  • Begünstigen elektronische Zigaretten (genauso wie herkömmliche Zigaretten) das Vorkommen von möglicherweise krankmachenden Bakterien und Pilzen im Mund-, Nasen-, und Rachenraum?
  • Beeinflussen elektronische Zigaretten (genauso wie herkömmliche Zigaretten) die Zusammensetzung der bakteriellen Flora im Mund-, Nasen-, und Rachenraum? Und welchen Einfluss haben elektronische Zigaretten auf die Pilz Flora im Mund-, Nasen-, und Rachenraum?

Finanzierung

Das Projekt wird nicht über industrielle Förderung finanziert, sondern über kompetitive Drittmittel von einer unabhängigen Forschungsförderung der Österreichischen Nationalbank.

Diese hat jedoch keinerlei Einfluss auf das Design der Studie oder auf die Interpretation der Daten.


Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Studienleitung für die Beantwortung unserer Fragen und hoffen, dass sich viele von euch nun melden und an der Studie teilnehmen wollen.
Solltet ihr doch noch Fragen haben, könnt ihr diese natürlich direkt an Kathrin Spettel Msc. richten. Die Telefonnummer und E-Mailadresse findet ihr im Flyer oben.


Ein Kommentar

  1. Seit ich nicht mehr rauche (2018), haben sich meine Zähne auch verbessert. Also genauer gesagt der leicht bräunliche Belag auf diesen. Besonders am Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn. Gerade auf den Zähnen die im direkten Sichtbereich liegen (Schneidezähne). Als ich nach etwa 2 Jahren des E-Dampfen`s mal wieder beim Zahnarzt war, meinte er:

    „Man merkt und sieht das sie nicht mehr rauchen.“

    Uih, schön wenn einem das so präsentiert wird. Ja, es macht viel aus wenn man keine Tabak mehr konsumiert. Im Zusammenspiel mit einer Ultraschallzahnbürste, ist das sehr lobenswert meinte er. Mit Ultraschall reinige ich schon sehr lange meine Zähne, schon zu Rauchzeiten. Aber erst jetzt nach dem Tabakstopp, zeigen sich wirklich gute Ergebnisse. Denn, den Belag der durch das Tabak rauchen entsteht, kann auch eine Ultraschallzahnbürste nichts ausrichten, so erklärte es mir mein Zahnarzt.

    Das ist einfach nicht von der Hand zu weisen. Tabakrauch greift die Zähne an, das ist eine Tatsache. Bei dem einen mehr bei anderen weniger. Noch ein sehr wichtiger Grund mehr mit dem rauchen aufgehört zu haben. Also, auch in dieser Beziehung alles richtig gemacht. Das wichtigste ist aber das man es selbst einsieht, oder anders gesagt: Besser spät als NIE!

    Bombus

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