Mikas Dampftagebuch (Teil 25)

04.02.2022 Liebes Tagebuch!

Es tut mir leid… ja, wirklich! Ich habe Dich verdrängt, missachtet, übersehen und einfach ignoriert. Wollte Dir einfach nicht mehr sagen, wie es mir geht und was ich erlebe. Ist wie so oft im Leben, man verliert sich aus den Augen und das trotz der vielen Kommunikationsmöglichkeiten, die es heute so gibt. Früher gab es nur Post und Festnetz (Telefon mit Schnur) – damit bin ich aufgewachsen. Und dann, plötzlich wird einem bewusst: da fehlt was… ein Mensch, den man lange nicht gesehen, gehört oder gesprochen hat. Manchmal klappt es mit der „Wiederkontaktaufnahme“ und manchmal halt nicht. Deshalb, liebes Tagebuch, versuche ich es jetzt mit Dir! Hörst Du mir wieder zu?

Die letzten Monaten, sie waren zum Teil kaum zu ertragen. Die Pandemie besteht immer noch – das 3. Jahr mit diesem verfluchten Corona-Virus in seinen verschiedenen Mutationen hat begonnen. Natürlich habe ich mich impfen lassen. Das war Ende Mai im letzten Jahr – mit Johnson&Johnson. Dachte damals: gut… dann brauche ich nur 1 Dosis und gut ist es. Dachte ich… dann kam die Nachricht, wir müssen „geboostert“ werden. Wieder so ein „Denglisch-Wort“… Auch das habe ich gemacht, im November letzten Jahres mit Biontech. Damit konnte ich sagen: ich bin 2G+ – was für ein Gefühl. Aber, nun hat sich das auch wieder geändert. Wurde „abgestuft“ auf 2G, weil Johnson&Johnson für die letzten Mutationen von Covid keine gute Grundimmunisierung bietet. Muss also doch 3x dosiert geimpft werden. Mache ich auch mit, das ist logisch. Also gleich für Februar 22 einen Termin beim Hausarzt gemacht. Danach bin ich wieder 2G+ und mit diesem Status bin ich dann zufrieden.

Nein, Du musst Dir keine Sorgen machen. Das Impfen ist nicht das Problem. Auch wenn es gut 20 % der Deutschen meinen. Mein Problem wäre ein Aufenthalt im Krankenhaus. Meine Gesundheit und die Belastung des Pflegepersonals stehen bei mir an erster Stelle. Dann kommen noch die Folgen einer Coviderkrankung dazu! Die kommen nicht gleich… die lassen sich Zeit! Und das sind nicht nur die Folgen wie Haarausfall, Wortfindungsstörungen, Konzentrationsschwäche usw. – das habe ich tatsächlich bei einem lieben Menschen erlebt, der die Coviderkrankung im hohen Alter von 88 Jahren durchgemacht und überlebt hat.

Die heftigen Folgen einer Coviderkrankung musste ich bei einem guten Freund erleben. Ein Mann mittleren Alters (knapp über 50) steckt sich mit Covid an und musste ins Krankenhaus. Er kennt nun sowohl die Normalstation als auch in die Intensivstation. Gut, er hat es überlebt. Aber: der Mann, der vor Covid Marathon gelaufen ist, kommt kaum noch die Treppe hoch. Schnaufend wie eine Dampfmaschine bleibt er nach 3 Stufen stehen und muss warten, warten, dass seine Lunge wieder mitmacht. Wenn man so etwas nicht nur im Fernsehen, sondern direkt neben sich sieht und erlebt, dann macht man sich wirklich so seine Gedanken.

Und um der Gefahr sich irgendwo anzustecken aus dem Weg zu gehen, um sich, seine Familie und Freunde zu schützen, habe ich seit Monaten meinen privaten Lockdown. Keine Treffen irgendwo – minimale Kontakte und das bitte immer nur mit den gleichen lieben Menschen! Einkaufen? Auf 1x die Woche reduziert. Das ist bei mir aber auch nur möglich, weil ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten darf – auch nicht schön, aber es ist auch nicht zu ändern. Somit kann ich meinen privaten Lockdown auch praktizieren.

Tja und mit dieser sowieso schon fast unerträglichen Lage mit Covid & Co kommt dann letzte Woche die nächste Schreckensnachricht… einer meiner Lieblings-Dampfershops macht dicht! Das hat mich schon arg getroffen. Auch so eine „Covid-Folge-Erkrankung“ – das werden wir die nächste Zeit wohl auch immer mehr erleben. Schließlich können Geschäfte nicht nur mit gut gemeinten Worten und Versprechungen über Wasser halten. Wenn es denn darum geht, dass Zahlungen kommen sollen, wird das, Dank unserer Bürokratie, unnötig in die Länge gezogen und im schlimmsten Fall machen die Herren Politiker einen Rückzieher und alles muss wieder zurückgezahlt werden. Was für eine schreiende Ungerechtigkeit! Das mit den Folgen von Covid betrifft jetzt alle Geschäfte!

Für die Dampfershops und speziell jetzt für den SilberStier in Jestetten kommt dann noch diese geänderte Tabaksteuergesetz dazu. Auch so eine schreiende Ungerechtigkeit. Da erhöhen sie (eine Idee von Herrn Olaf Scholz aus Berlin) die Steuer auf Tabakprodukte, was ja noch verständlich wäre, hauen uns Dampfer aber gleich mit in den Steuerpott! Ja, glaube ich es denn? Wo bitte ist in meiner Dampfe der Tabak? Tabak verbrennt in der Zigarette – und in meiner Dampfe verbrennt nichts. Absolut nichts! Haben die das in Berlin immer noch nicht verstanden?

Aber sie fangen ja so milde an mit der neuen Steuer auf unsere Dampferprodukte… es steigert sich Jahr für Jahr… bis es dann fast unbezahlbar ist. Und weil die Dampfershopbetreiber diese „Steuermärkchen“ schon vorher kaufen müssen, hat Berlin sein Geld sicher in der Tasche. Nur der Shopbetreiber hat das Nachsehen. Denn die fertigen Liquids haben ein sogenanntes Verfallsdatum. Wenn das erreicht ist, kann bzw. darf es nicht mehr verkauft werden und die Steuer bekommt der Shopbetreiber nicht mehr zurück, hat er gewisser Weise wie eine Spende an den Staat gezahlt. So kann kein Shop auf Dauer überleben… keine Chance! Und deshalb wird es in Jestetten dann ab April keinen Dampfershop mehr geben… traurig, sehr traurig!

Ich gehe sicherlich nächste Woche nochmals in den SilberStier nach Jestetten. Aber nicht wegen der „Schnäppchen“, die man bei einem Räumungsverkauf machen kann. Ich möchte den Shopbetreiber und sein Team unterstützen, denn alles, was sie jetzt in den ersten Wochen verkaufen bringt Umsatz und vielleicht auch etwas Gewinn. Sobald der Rabatt einen gewissen Prozentsatz erreicht hat, ist es nur noch Umsatz ohne Gewinn. Und wer möchte schon gerne arbeiten und bekommt dafür keinen Lohn?

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