Aufstand gegen die WHO

In einem beispiellosen Aufruf verurteilen führende Wissenschaftler aus aller Welt die Anti-Dampf-Kampagne der WHO am Weltnichtrauchertag. Unterstützt werden sie dabei von der Generalstaatanwaltschaft des US-Bundesstaates Iowa, die das Manifest auf ihrer Internet-Seite veröffentlicht hat. (Hier die deutsche Übersetzung).

Es ist ein Schlag, wie es ihn noch nie gegeben hat. Namhafte Wissenschaftler, ausgewiesene Experten für Tabakpolitik und ihre Institutionen aus der ganzen Welt, greifen die WHO aufs Schärfste für ihre Anti-Dampf-Kampagne zum Weltnichtrauchertag an.

Auf Grund ihres sinnlosen Dogmatismus` verschenke die WHO die Möglichkeit, Millionen von Menschenleben zu retten. Sie habe ihren eigenen Anspruch verraten und werde die festgelegten Ziele zur Krankheitsbekämpfung weit verfehlen. Außerdem folge die WHO mit ihrem Krieg gegen das Dampfen Organisationen, die sich für das Verbot von Dampf-Produkten stark machen und von denen sie Geld erhalte – ein indirekter Vorwurf der Korruption!

Professor David Abrams vom Lehrstuhl für Volksgesundheit an der Universität von New York University sagt: „Wir wissen zweifelsfrei, dass Dampfen und andere rauchfreie Nikotinprodukte sehr viel weniger riskant sind als das Rauchen. Dennoch strebt die WHO ein völliges Verbot oder die extreme Regulierung dieser Produkte an. Welchen Sinn macht es, ein sichereres Produkt zu verbieten, während überall Zigaretten erhältlich sind?“

Das Ziel, die Zahl der (nicht übertragbaren) Krankheiten bis 2030 um ein Drittel zu verringern, werde die WHO weit verfehlen, wenn sie das Prinzip der Risiko-Reduktion nicht anerkenne. US-Generalstaatsanwalt Tom Miller, der eine führende Rolle bei bahnbrechenden Prozessen gegen die Tabakindustrie spielte und auch das Manifest veröffentlichte, wirft der WHO vor, sie habe „das Gefühl für ihre Mission und ihren Zweck verloren.“

Tikki Pangestu von der National University of Singapore und früher selbst WHO-Direktor für Forschungspolitik und Zusammenarbeit, wird noch deutlicher. Mit dem Vertrag zur Eindämmung des Tabakkonsums aus dem Jahr 2000 habe die WHO die weltweite Epidemie rauchbedingter Krankheiten bekämpfen wollen. Jetzt scheine die WHO „ihre Richtung verloren“ zu haben. Sie entwickle stattdessen eine „fixe Idee“ gegen das Dampfen und vertrete „kontraproduktiven Positionen“, die wissenschaftlich unhaltbar seien. Wenn ihr Ziel das höchstmögliche Gesundheitsniveau aller Menschen sei, dann gehörten schließlich die 1 Milliarde Raucher doch wohl auch dazu.

John Britton, Professor für Epidemiologie an der Universität von Nottingham, wirft der WHO eine „Friss-oder-stirb“-Mentalität vor. Ein solcher Ansatz und ihr Widerstand gegen die Schadensminimierung „ergeben keinen Sinn“.

David Sweanor vom Zentrum für Gesundheitsrecht, Gesundheitspolitik und -ethik an der Universität von Ottawa (Kanada) schimpft: „Die WHO behandelt Dampf-Produkte so, als wären sie Teil eines Tricks von Big Tobacco. Aber sie liegen da zu 100 Prozent falsch! Tatsächlich stören die neuen Produkte den profitablen Zigarettenhandel der Tabakindustrie und senken den Zigarettenverkauf. Es ist genau die Art an Innovationen, die wir brauchen, aber die WHO und ihre privaten Geldgeber haben sich mit Forderungen nach Verboten dagegen ausgesprochen. Anscheinend erkennen sie gar nicht, dass sie sich für die Zigaretteninteressen von Big Tobacco einsetzen und das Zigaretten-Oligopol schützen, indem sie Hindernisse errichten für den Zugang zu neuen Technologien.“

Besonders bitter stößt den Wissenschaftlern die bildliche Umsetzung der WHO-Kampagne auf. Clive Bates von Counterfactual Consulting und ehemaliger Director Action on Smoking and Health (Großbritannien) bringt es auf den Punkt: „Wir sehen selten, dass die Dampf-Branche Werbung macht, die sich an Jugendliche richtet, und wir sehen nie, dass sie Kinder in kommerziellen Dampfprodukt-Anzeigen einsetzt. Aber am Weltnichtrauchertag haben wir das absurde Spektakel, dass die WHO Werbung mit dampfenden Kindern treibt. Was um alles in der Welt glauben sie da eigentlich zu tun?“

In einer Fußnote unter dem Manifest der Gruppe werden der WHO außerdem gravierende Interessenkonflikte vorgeworfen – ein Hinweis auf mögliche Korruption:

Die WHO erhält erhebliche Mittel von Bloomberg Philanthropies, von Bloomberg finanzierten Organisationen wie Vital Strategies und anderen Quellen von Drittanbietern mit Interessenkonflikten. Michael Bloomberg, dies ist aktenkundig, unterstützt ein vollständiges Verbot von Vaping-Produkten. Die von Bloomberg finanzierte Gruppe „The Union“, eine internationale Allianz von Krebsorganisationen, fordert ein Verbot von Dampfprodukten und anderen Produkten mit geringem Risiko in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.“

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Kommentar

Vertrauen verspielt!

Was Dampfer in aller Welt schon lange fassungslos macht, sprechen namhafte Wissenschaftler in einem Sturm der Entrüstung aus: Warum verwehrt man Rauchern, die nicht aufhören können, den Zugang zum weitaus weniger gefährlichen Dampfen? Was macht das für einen Sinn, wenn gleichzeitig überall Zigaretten verkauft werden?

Das mögliche Motiv liefern die Ankläger mit: Es geht um einen Haufen Geld. Die WHO ist abhängig von vielen privaten Geldgebern, von denen einige großes Interesse daran haben, dass Dampfprodukte vom Markt verschwinden. Zugunsten anderer Waren – nicht nur Zigaretten, auch zugunsten sehr teurer Krebsmedikamente, Entwöhnungs-Pharmaka oder Nikotinersatzpräparate.

Gleichzeitig werden Kinder instrumentalisiert für eine abstruse Werbe-Kampagne, um zu suggerieren, es ginge ja nur um sie. Mehr Scheinheiligkeit geht kaum. Es ist nicht nur ein Verrat an einer Milliarde Raucher, es ist auch Verrat am Auftrag der WHO.

Die Menschen merken das. Zu Zeiten von Corona demonstrieren sie gegen die WHO, weil sie Korruption wittern. Und die USA stellen ihre Zahlungen ein, weil sie der WHO vorwerfen, dass sie im Sinne ihres Beitragszahlers China die Krise zu lange kleingeredet hat.

Es ist fast egal, in welchem Maß diese Vorwürfe stimmen. Denn eines wird jetzt klar: Spätestens mit ihrer Kampagne hat die WHO ihr Vertrauen verspielt.

3 Kommentare

  1. Die WHO gibt schon seit Jahren ein beschämendes Bild ab. Kommt es wirklich einmal darauf an (Ebola, Covid 19), versagt sie. Statt dessen tummeln sich dort selbsternannte Menschheitsretter mit untauglichen Konzepten. Gut bezahlt von der Pharmaindustrie und den Mitgliedsstaaten, also mit unserem Geld. Die Welt wäre besser ohne WHO.

  2. Der Artikel: „Aufstand gegen die WHO“ ist zwar von 2020, das ändert aber nichts an der Tatsache der aktuellen Situation und wichtiger denn je, immer wieder darüber zu berichten wie die WHO wiederholt mit Ammenmärchen und absurden Aussagen über die E-Zigarette/E-Dampfe berichtet.
    Gleiches Recht für alle!

    „Welchen Sinn macht es, ein sichereres Produkt zu verbieten, während überall Zigaretten erhältlich sind?“

    Ist doch ganz einfach: mit Tabak lässt sich nun mal einfach mehr Umsatz, ergo Gewinn machen, das dabei mittlerweile Jahr für Jahr fast 8 Millionen Menschenleben an den folgen von Tabakkonsum sterben, ist für die WHO ohne belang…

    „Aber am Weltnichtrauchertag haben wir das absurde Spektakel, dass die WHO Werbung mit dampfenden Kindern treibt. Was um alles in der Welt glauben sie da eigentlich zu tun?“

    Nun, daran erkennt man doch eindeutig das heuchlerische und scheinheilige Gebaren dieser Institution…

    Und zum Schluss noch etwas aus Zeit Online vom Juli 2021:
    https://www.zeit.de/news/2021-07/27/weltgesundheitsorganisation-warnt-vor-e-zigaretten

    „Genf (dpa) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor E-Zigaretten und anderen elektronischen Geräten zum Konsum des Suchtmittels Nikotin. Diese Produkte würden oft mit ihren Geschmacksnoten gezielt an Kinder vermarktet. Und minderjährige Nutzer griffen später zwei- bis dreimal häufiger zur herkömmlichen Zigarette als andere Jugendliche, heißt es im 8. Bericht über die Tabak-Epidemie, den die WHO jetzt veröffentlichte.“

    „…gezielt an Kinder vermarktet“
    Gezielt an Kinder vermarktet? Ist das wirklich deren Ernst? Ein noch größeren Blödsinn habe ich selten gelesen.

    „Suchtmittel Nikotin“
    Da haben wir`s doch schon wieder, NIKOTIN…
    „minderjährige Nutzer griffen später zwei- bis dreimal häufiger zur herkömmlichen Zigarette als andere Jugendliche“
    Als andere Jugendliche? Welche anderen Jugendlichen?

    „Elektronische Nikotingeräte müssen besser reguliert werden», verlangte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus“

    Was die so alles verlangen. Die WHO gehört abgeschafft, braucht die jemand? und vor allem für was? Die sind so wichtig wie ein zweiter Kropf…

    Bombus

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